Inhalt:
Lilian Grey hat alle Verbindungen zu ihrem alten Leben abgebrochen und nimmt ein seltsames Erbe in Wales an. Von einem unbekannten Erblasser bekommt sie ein heruntergekommenes Pilgercottage vererbt. Das Geld für die Renovierung steht bereit, sie soll es nur als Pilgercottage eröffnen. Mit Hilfe der Dorfbewohner geht sie dem Geheimnis des Cottages auf den Grund. Doch jemand hat es auf sie abgesehen, mehrfach wird in ihr Cottage eingebrochen und Lilian muss entsetzt erkennen, dass jemand sie vertreiben will.
Meine Meinung:
Was soll ich sagen? Ich bin den Büchern von Constanze Wilken verfallen. Auch bei diesem gelingt es ihr wieder einmal, dass man in die großartige Geschichte, die in zwei Zeitebenen spielt, eintaucht. Im 7.Jh. verfolgt man die Liebesgeschichte der Druidin Meara und des ehemaligen Mönchs Cadeyrn, während man in der Gegenwart miterlebt wie Lilian ihr neues Leben meistert. Als geübter Leser des Genres vermutet man natürlich sofort einen zeitenübergreifenden Zusammenhang. Die Figuren sind schön ausgearbeitet und sympathisch. Die Gegenspieler sind so großartig fies und hinterhältig, dass man regelmäßig den Atem anhält, vor allem im 7. Jahrhundert. In der Gegenwart hat man den eigentlichen Bösewicht lange gar nicht auf dem Schirm und tappt eine ganze Weile im Dunkeln, weshalb es jemand auf Lillian abgesehen hat. Während Lilian ihrer Familiengeschichte auf den Grund geht, entwickelt sich eine sanfte, leise Liebesgeschichte mit Markus, dem Handwerker, der ihr zeigt, dass es sich lohnt anderen zu vertrauen. Meine Lieblingsfigur in der Gegenwartsebene ist mal wieder eine Nebenfigur, nämlich Lilians beste Freundin Tasha. In der Vergangenheit ist mir Meara ans Herz gewachsen und ich habe sehr mit ihr gelitten. Deren Selbstlosigkeit und Naturverbundenheit hat mich beeindruckt. Ihr Kräuterwissen und ihre Kenntnisse hätte ich gerne. Insgesamt hat mich die Vergangenheitsgeschichte mehr gepackt und mitgenommen als die Gegenwartsgeschichte, die man einfach entspannt runterlesen und genießen konnte.
Die größte Rolle spielt mal wieder die grandiose Landschaft Wales‘. Wieder einmal gelingt es der Autorin die Landschaft so liebevoll, geheimnisvoll, rau und lebendig darzustellen, dass man sich sofort ins Flugzeug setzen will, um Wales zu besuchen.
Einzig die vielen walisischen Namen in der Vergangenheit waren etwas schwierig, aber dank der Namensliste am Anfang des Buches kommt man klar
Cover:
Das Cover zeigt eine wolkenverhangene raue Küstenlandschaft mit einem Cottage auf einem Felsvorsprung und einem Blick in eine kleine Bucht. Zwar hatte ich mir das Cottage etwas anders in die Umgebung eingebunden vorgestellt beim Lesen, aber das Cover trifft genau den Ton der Erzählung und macht einen neugierig auf die Geschichte.
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