tromsø

Stadt und Gemeinde Tromsø

Mit ca. 78.000 Einwohnern ist Tromsø die größte Stadt Nordnorwegens. Hier sitzt neben der Stadtverwaltung auch die Provinzverwaltung der Region Troms sowie der Artische Rat.

Tromsø liegt ungefähr auf der Höhe von Nord-Alaska und ca. 344km oberhalb des Polarkreises (Luftlinie). Das Stadtzentrum von Tromsø liegt auf der Insel Tromsøya, weitere Teile der Gemeinde Tromsø liegen auf den Inseln Kvaløya, Ringvassøya und Rebbenesøya sowie auf dem Festland (Tromsdalen) und weiteren kleinen Inseln.

Wetter, Polarsonne, Polarnacht

Durch die Lage am Golfstrom bleiben die Wassertemperaturen relativ mild. Das Wetter kann im Winter schon relativ kalt werden, es werden regelmäßig Minusgrade gemessen und durch den Wind kann es sich auch deutlich kälter anfühlen. Von Mitte Mai bis Mitte Juli geht die Sonne den ganzen Tag nicht unter, während von Mitte November bis Mitte Januar die Sonne nicht aufgeht. Ein bisschen Helligkeit, eine Art Dämmerung, hat man in dieser Zeit trotzdem für ein paar Stunden, aber die Sonne schafft es nicht über den Horizont.

verwaltung universtität tromsø

Die nördlichste Uni der Welt, Trollmuseum, Polarmuseum etc.

1968 wurde die Universität Tromsø gegründet, die auch Norwegens Arktische Universität genannt wird. Sie ist die nördlichste Universität der Welt. Hier kann man so gut wie alle Studiengänge studieren, bekannt ist die Uni vor allem für Fischereiwesen. Es gibt auch ein Unikrankenhaus, sodass auch medizinische Studiengänge angeboten werden. Ich selbst habe dort 2006 ein Auslandssemester gemacht und Kunstgeschichte studiert.

tromsø trollmuseum

Wenn ihr unterwegs seid in Tromsø gibt es einige Museen, die ihr besuchen könnt. Zum ersten Mal war ich im Trollmuseum, das relativ neu in Tromsø eröffnet hat. Es erzählt verschiedene Geschichten über die norwegischen Trolle. Neben vielen Hintergrundinformationen kann man selbst auch mit den Trollen Zeit verbringen. Hierfür gibt es einige KI-Stationen, wo man sich selbst in einen Troll verwandeln kann oder sich mit den verschiedenen Trollsorten auseinandersetzen kann. Das Museum ist relativ klein, aber nett gemacht. Allerdings kostet es 180 NOK (Stand 2025: ca. 15€), was ich relativ viel finde für die Größe des Museums.

Das zur Universität gehörende Polarmuseum ist eines der ältesten Museen der Stadt und der Polarforschung und den Polarexpeditionen gewidmet. Es zeigt eine Dauerausstellung über die verschiedenen Polarexpeditionen, die von Tromsø ausgingen. Das 1978 eröffnete Museum ist in einem der alten Seebrückenhäuser untergebracht, die einen ein bisschen an den Bereich Bryggen in Bergen erinnern. Leider ist auch in Tromsø am Hafenbereich einiges erneuert worden, sodass es nur noch wenige dieser alten Häuser gibt. Der Besuch des Museums lohnt sich auf jeden Fall. Falls ihr eine ICOM-Karte habt, diese wird hier angenommen und man hat freien Eintritt. Ansonsten kostet der Eintritt für Erwachsene 120 NOK (ca. 10€).

polarmuseum

Eine Mischung aus Museum und arktischem SeaLife-Center ist das Polaria. Es ist ein Infozentrum über die Polarregion und die Polarforschung. Zusätzlich gibt es mehrere Becken mit Fischarten und Meeressäugern, die im Norden heimisch sind. Wechselausstellung ergänzen das Angebot des Erlebnis- und Infozentrums. Auch architektonisch macht es einiges her, die Stahlbetonkonstruktion erinnert an Eisschollen, die auf Land geschoben werden.

Je nachdem was ihr alles besuchen wollt, lohnt es sich zu schauen, ob sich der Tromsø Pass für euch lohnt. Den bekommt ihr bei der Tourist-Info.

Eismeerkathedrale

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Tromsø ist wohl die Eismeerkathedrale. Das markante dreieckige Gebäude liegt am Ende der großen Brücke auf dem Festland in Tromsdalen. Auch wenn sie überall als „Kathedrale“ bezeichnet wird, handelt es sich nicht um eine Bischofskirche, sondern um eine evangelische Pfarr- und Seemannskirche, die 1965 errichtet wurde. Ihr könnt vom Stadtzentrum mit dem Bus zur Kathedrale fahren. Die Bushaltestelle, wenn ihr hinfahrt, ist auf der Straßenseite unten. Man muss dann die Straße überqueren und den Hügel hinauflaufen, um zum Eingang zu kommen. Für die Rückfahrt, muss man nur den Hügel hinunterlaufen und sieht schon die Bushaltestelle hinterm Hügel. Auf meinem Kunst- und Kulturblog hab ich mal einen kurzen Beitrag zur Eismeerkathedrale geschrieben.

eismeerkathedrale tromsø
nordlicht eismeerkathedrale

Nordlichter und Nordlichtjagden

Alle, die im Winter nach Tromsø reisen, hoffen natürlich auf das magische Schauspiel der Nordlichter. Und ich kann sagen: auch wenn ich sie schon ein paar Mal gesehen habe, sie sind immer wieder faszinierend.

Es lohnt sich ein bis zwei Nordlichtapps aufs Handy runterzuladen (gibt es auch als kostenlose Variante). Oder ihr könnt natürlich auch bei der Tourist-Info nachfragen wie die Chancen stehen. Teilweise behalten auch die Rezeptionen der Hotels die Voraussagen im Auge. Ihr kommt also an die Info wie die Chancen stehen. Leider heißt es nicht, dass man auch welche sieht, nur weil die Chancen gut stehen. Es hängt von einigen Faktoren ab, z.B. ob der Himmel sternenklar ist oder bewölkt.

Die Stadt Tromsø ist extrem hell ausgeleuchtet, was gut fürs Sicherheitsgefühl ist, aber schlecht fürs Nordlicht gucken. Denn man braucht einen sehr dunklen Ort, damit man die Nordlichter sehen kann. Bei der Planung der Reise ist es auch hilfreich, wenn man kein Vollmond hat (wir hatten Vollmond, das ist schön für die Stimmung, aber blöd für die Nordlichtsichtung, weil es den Himmel noch heller macht).

Wir haben es geschafft unten am Hafen in der Nähe der Brücke einen einigermaßen dunklen Ort zu finden, wo man Nordlichter sehen konnte. Schön über der Eismeerkathedrale. Das war faszinierend und wunderschön.

nordlicht am fjord

Ihr könnt entweder ein eigenes Auto mieten und ins Nirgendwo fahren, wo es relativ dunkel ist, um Nordlichter zu sehen. Oder ihr könnt bei der Tourist-Info oder bei ähnlichen Anbietern Fahrten buchen, die einen an dunkle Orte bringen, wo man dann fotografieren kann. Diese Fahrten sind nicht ganz günstig (je nach Anbieter zwischen 60€ und 180€), dauern mehrere Stunden, einen englischsprachigen Guide und haben ganz unterschiedliche Inhalte. Ich habe vor ein paar Jahren eine Tour gemacht, die an einen festen Ort führt, wo man sich innen aufhalten konnte solange man wartete. Das ist insofern gut, weil es halt echt arschkalt ist und man so nicht draußen warten muss. Sobald der Guide dann das Zeichen gibt, kann man rausgehen und Nordlichter genießen oder fotografieren.

Dieses Mal haben wir eine sogenannte „Chasing northern lights“-Tour gebucht, das heißt, dass man mit dem Reisebus ins Hinterland fährt. Die Guides suchen die Orte, wo die Wahrscheinlichkeit Nordlichter zu sehen, groß sind. Garantieren können sie es natürlich nicht, aber meistens hat man Glück.

Der Nachteil an den Bustouren ist, dass man eine große Gruppe ist (meistens ist der Bus mit über 50 Personen voll) und nicht alle wirklich interessiert sind Fotos zu machen bzw. vielen es reicht ein paar Handyfotos zu machen. Man muss sich mehr draußen aufhalten als bei den Touren, die zu einem festen Ort fahren. Weshalb man meistens früher zurückfährt, da die meisten Teilnehmer:innen nicht passend gekleidet sind.

Nach meinen Erfahrungen würde ich in Zukunft immer eine Tour wählen, bei der man an einen festen Ort fährt und keine Bustour mehr. Wenn man die Tour vor allem macht, um gute Fotos zu bekommen, sollte man nochmal genauer schauen, dass man eine Tour bucht, bei der der Schwerpunkt auf dem Fotografieren liegt. Ich vermute, dass dann die Leute besser vorbereitet sind als bei unserer Tour.

Tromsø in der Weihnachtszeit

Wir waren in der Vorweihnachtszeit in Tromsø, in der die Innenstadt mit vielen tausenden Weihnachtslichtern geschmückt ist. Das macht die Innenstadt wunderbar weihnachtlich und lässt sie glitzern und funkeln. Für die Atmosphäre ist das ganz wundervoll und lohnt sich wirklich zu sehen. Fürs Nordlichtgucken ist es natürlich noch eine weitere Lichtverschmutzung.

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