Im Nachtzug von Stockholm nach Narvik
Um 18.09 Uhr ging unsere Zugreise in die Arktis dann weiter. Vom Gleis 10 des Stockholmer Hauptbahnhofs starteten wir in Richtung Narvik.
Als kleines vorweihnachtliches Geschenk gab es von der Schwedischen Bahn ein Stück Schoki und einen Lippenpflegestift geschenkt.
Dieses Mal hatten wir ein gemischtes Schlafabteil, insgesamt waren wir zu fünf. Ein Bett blieb also frei. Mit uns reisten ein Pärchen und ein Student, die alle in Åbisko ausstiegen. Die Betten waren etwas bequemer als beim letzten Nachtzug und das Abteil auch etwas größer, allerdings habe ich nicht so gut geschlafen mit anderen Leuten im Abteil. Da würde ich glaub bei der nächsten Mal drauf achten, dass man doch nur mit Leuten in einem Abteil schläft, die man kennt. Das Abteil war für sechs Leute ausreichend, zumal man ja vor allem im Bett liegt, allerdings sind diese Schlafwägen nicht auf Gepäck für sechs Personen ausgelegt, man muss also sein Großgepäck im Gepäckbereich des Wagens ablegen. Das Handgepäck kann man mit ins Bett nehmen.
Auch hier werden gegen 22 Uhr die Ansagen des Zugpersonals eingestellt, solltet ihr als irgendwo auf der Strecke nachts aussteigen wollen, müsst ihr euch einen Wecker stellen. An den Verbindungstüren zwischen den Waggons könnt ihr sehen, dass es draußen richtig eisigkalt ist – die Verbindungen können vereisen. Man kann sie aber ganz normal nutzen, um von Wagen zu Wagen zu gehen. Einfach ein bisschen vorsichtig sein beim Laufen.
Gegen 11.45 Uhr passierten wir dann die Station „Riksgränsen“, wechselten also von Schweden nach Norwegen. Ähnlich wie beim Grenzübertritt von Deutschland nach Dänemark ist das kein großes Ding, aber sicherheitshalber sollte man seinen Ausweis und das Ticket bereit haben, weil es zu Grenzkontrollen kommen kann.
Ihr fahrt durch atemberaubende Landschaften, von denen ihr – wenn ihr wie wir im Winter unterwegs seid – nicht sehr viel sehen könnt, da es ja die meiste Zeit der Fahrt dunkel ist, jedoch werdet ihr trotzdem tolle Aufnahmen aus dem Zug machen können.
Ankunft in Narvik
Um 12.45 Uhr kamen wir dann an der kleinen Bahnstation von Narvik an – Endstation unserer Fahrt von Stockholm nach Narvik, im wahrsten Sinne des Wortes ist das hier das Ende der Zugstrecke. Weiter hoch in den Norden kommt man nur noch mit anderen Verkehrsmitteln wie Bus, Auto oder Schiff.
Auch hier war ich vorsichtig und hatte genügend Puffer eingeplant für die Weiterreise. Da der Zug pünktlich war, hatten wir ca. 3,5h Aufenthalt in Narvik. Mit viel Gepäck ist das zu wenig Zeit, um sich wirklich durch den Ort zu bewegen und so gingen wir ins „Storsenter“, dem Einkaufscenter von Narvik, um eine kleine Kaffeepause zu machen und im dortigen Supermarkt unsere Getränkevorräte aufzufüllen.
Mit dem Bus nach Tromsø
Theoretisch hätten wir auch schon einen Bus um 14.00/14.30 Uhr bekommen, ich hatte aber den Bus um 15.48 Uhr gebucht. Wir fuhren mit der Nr. 100, das ist eine öffentliche Überlandbuslinie, für die man online Tickets buchen kann. Ich habe über die App Entur gebucht. Man kann auch beim Busfahrer direkt bezahlen, aber der Bus kann dann auch voll sein und man kommt nicht mit. Mit einem gebuchten Ticket kann einem das nicht passieren. Die Linie 100 hält direkt an der Eingangsseite des Storsenters, dort ist eine öffentlich Bushaltestelle, an der auch andere Busse halten. Die Bushaltestelle heißt „Bromsgård“. Dort hängt auch der Busplan für die Linie 100. Man muss dem Busfahrer sicherheitshalber winken, damit er sicher anhält, aber meistens halten sie, wenn sie Leute mit viel Gepäck an der Bushaltestelle stehen sehen.
Es gibt auch noch eine weitere Möglichkeit mit dem Bus nach Tromsø zu kommen, zum Beispiel mit dem Unternehmen „Best Artic“, auch hier kann man die Bustickets online buchen, allerdings weiß ich nicht, wo dieser Bus abfährt. Es handelt sich hierbei um eine schnellere Route, weil man nicht an den öffentlichen Bushaltestellen anhält, allerdings spart man auch nicht übermäßig viel Zeit ein.
Ankunft in Tromsø
Die Busfahrt von Narvik nach Tromsø dauert ca. 4 Stunden, je nachdem wie viele Leute zwischendurch ein- und aussteigen. Einige der Haltestellen sind einfach nur Haltebuchten an der Überlandstraße, manche Haltestellen sind richtige Haltestellen. In Tromsø kommt der Bus in der überdachten Station „Prostneset“, die sich am Hafen von Tromsø befindet. Von dort können auch andere Busse abfahren und auch die Kreuzfahrtschiffe haben dort ihre Anlegestellen. Falls ihr also mit dem Schiff weiterfahrt oder dort ankommt, dann ist das alles dieselbe Station.
Von Prostneset seid ihr direkt in der Innenstadt von Tromsø und könnt die meisten Hotels in der Innenstadt zu Fuß erreichen. Die Innenstadt von Tromsø liegt auf der Insel Tromsøya, die meisten Wohngebiete auf dem Festland Tromsdalen.
Unser Express Comfort Hotel
Ich hatte im Express Comfort Hotel gebucht, das sich in der Grønnegata befindet. Die Grønnegata ist eine der großen Straßen von Tromsø. In dieser Straße liegen auch z.B. die beiden Thon Hotels von Tromsø, in einem der beiden war ich auch schon mal, die sind auch zu empfehlen. Als ich jedoch gebucht habe, waren die Thon Hotels unverhältnismäßig teuer. Daher habe ich das Express Comfort Hotel gebucht, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis für unsere Aufenthaltszeit in Ordnung war. Das Hotel hat einen großzügigen Aufenthaltsbereich und ähnlich wie in Stockholm fungiert die Rezeption auch als Mini-Bar, wo man Getränke, Kaffee, Snacks etc. kaufen kann (aber auch hier sind die Preise relativ hoch gewesen, ich würde den Einkauf im Supermarkt empfehlen).
Die Rezeption ist 24 Stunden besetzt, das Hotel schließt um Mitternacht die Haupttüre, man kann sie jedoch mit der Zimmerkarte öffnen, sollte man abends noch unterwegs sein.
Das Zimmer, das ich gebucht hatte, bestand quasi aus einem Bett und einem Schreibtisch sowie einem kleinen Bad. Aber für mich müssen die Zimmer nicht riesig sein, denn man ist ja viel unterwegs und sonst liegt man halt ins Bett. Für mich ist wichtig, dass die Zimmer sauber und einigermaßen ruhig sind und das Hotel möglichst zentral liegt. Das hat das Hotel erfüllt und ich kann es empfehlen für einen Aufenthalt. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit, spricht fließend englisch und hat immer ein offenes Ohr. Haustiere sind in einigen Zimmern erlaubt.
Von diesem Hotel aus kann man gut die Stadt Tromsø erkundigen, aber das wird darüber erzähle ich dann im nächsten Teil.
Mit dem Zug in die Arktis – Teil 1: Allgemeine Infos
Mit dem Zug in die Arktis – Teil 2: Von Konstanz nach Stockholm
Mit dem Zug in die Arktis – Teil 3: Ein Tag in Stockholm
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