Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar.
Als ich vom Gmeiner Verlag gefragt wurde, ob ich ein neues Krimi-Kartenspiel testen wolle, habe ich sofort zugesagt. Gemeinsam mit meinen Freunden M. und B. habe ich es einen Sonntagnachmittag lang gespielt und getestet. Wenn ihr an weiteren Spieletests interessiert seid, dann guckt mal hier und hier nach. Diese beiden Spiele habe ich auch vom Gmeiner Verlag zum Testen zugeschickt bekommen.
Worum geht´s bei „Kurzer Prozess“?
Die Spieler sind alle üble Gangster, die sich gegenseitig die bösen Verbrechen zuschustern wollen, um möglichst wenig Knastzeit abzubekommen.
Wie funktioniert´s?
Die Regeln sind gut erklärt und sofort zu verstehen. Man sucht für jede der drei Spielrunden die Knastperioden (das sind die Pappstängel) heraus und legt sie offen auf den Tisch. Danach werden die Karten an die Spieler verteilt. Bei drei Spielern, hat man einen imaginären 4. Spieler, dessen Karten nicht mit genutzt werden. Und dann kann´s auch schon los gehen.
Die „Verbrechenskarten“ haben für jedes Verbrechen eine andere Farbe, z. B. rot für Mord. Jeder Spieler darf nur eine Farbe vor sich liegen haben. Die Karten sind mit Zahlen versehen und sobald man mehr als 5 Punkte vor sich liegen hat, ist man überführt. Dann muss man alle ausliegende Spielkarten einsammeln und bei sich zur Seite legen. Wenn die letzte Karte gespielt ist, wird gezählt und wer die meisten Karten hat, bekommt die längste Knastperiode. So geht das drei Runden und dann wird abgerechnet, wer die längste Knastperiode zusammen hat. Wer die kürzeste hat, hat gewonnen.
Wie war´s?
Wir haben zu dritt gespielt und hatten großen Spaß. Das Spiel ist leicht verständlich und nach einer Proberunde kann man sofort los legenIn einer 3er-Runde hatten wir allerdings den Eindruck, dass man relativ gut taktieren kann und wenn sich quasi zwei Spieler „verschwören“, hat´s der dritte recht schwer. Mit mehreren Spielern ist das sicher nicht so einfach. Nach dem Lesen des Klappentextes und der Ankündigung eines „Krimi“-Kartenspiels hatten wir erwartet, dass man etwas mehr Kopf einsetzen muss, um ein Verbrechen zu lösen/begehen. Es handelt sich allerdings um ein reines Taktikspiel, das sehr schnell und kurzweilig gespielt wird. Das „Krimi“-Thema liegt dem Spiel insofern zugrunde, dass die Spieler die Verbrecher sind, die sich möglichst wenig Zeit im Knast erspielen wollen. Das Spiel würde aber auch mit so gut wie jedem anderen Thema funktionieren. Für uns wäre es logischer gewesen, wenn man am Ende nicht die Karten, sondern die Punkte auf den Karten zählen müsste. Denn so würde man beim Ablegen noch taktischer vorgehen können. Denn je nachdem wie geschickt man spielt, können ne ganze Menge Punkte nachher zusammen kommen, wenn man verliert und alle Karten der Runde einsammeln muss. Von den Anforderungen des Spiels her kann man es sicher auch schon mit jüngeren spielen, vom Thema her muss man das natürlich abwägen.
Bei „Kurzer Prozess“ handelt es sich um ein wirklich lustiges, schnelles und taktisches Spiel für Zwischendurch und unterwegs. Die Kiste ist klein und passt in jeden Koffer, man braucht nicht viel Platz zum Spielen und alles ist schnell aufgebaut. Auch Leute, die nicht häufig spielen, können sofort einsteigen und mitspielen, ohne dass man viel erklären muss. Das Spiel ist hochwertig geschaffen und übersteht einige Spielzeit ohne angegriffen oder kaputt auszusehen. Wir hatten einen schönen Spielenachmittag mit „Kurzer Prozess“ von Reiner Knizia, würden das nächste Mal aber mit mehr als drei Leuten spielen.
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