Inhalt:
Wanda lebt gerne in ihrem kleinen Heimatort, wo sie jeden kennt und hier und da aushilft. Sie wird von allen gemocht und einige der Dorfbewohner kommen regelmäßig in ihre Yogastunde. Soweit ist sie glücklich da wo sie ist. Doch ihr Herz trauert noch immer um ihre Jugendliebe Richard, der sie aber nach seinem Umzug nach München vergessen hat. Die Dorfbewohner – allen voran ihre Oma – versuchen alles, um für Wanda den Mann fürs Leben zu finden, doch alle können sich in Wandas Augen nicht mit Richard messen. Dumm nur, dass der plötzlich als Urlaubsvertretung des Dorfarztes wieder auftaucht! Doch die Dorfbewohner sind sich sicher: Richard darf Wand nicht noch einmal das Herz brechen, somit muss alles getan werden, damit die beiden sich nicht über den Weg laufen. Und schon nimmt das Schlamassel seinen Lauf…
Wanda wird als starke, junge Frau geschildert, die ihr Leben im Griff hat – bis auf die Tatsache, dass ihr gebrochenes Herz seit 10 Jahren an ihrer Jugendliebe Richard hängt. Doch der hat sich nicht mehr gemeldet nach seinem Umzug, auf keinen ihrer Briefe geantwortet und auch nie angerufen. Daher versucht sie alles ihn zu vergessen. Die Dorfbewohner sind leicht skurril und irgendwie sehr eigen. Sie meinen es gut, als sie Richard und Wanda auseinanderhalten wollen, aber sie greifen dadurch auch sehr in das Leben der beiden ein. Besonders Wandas bisher verfeindeten Großmütter arbeiten plötzlich Hand in Hand, was Wanda zwar misstrauisch macht, aber sie ist dann doch nicht tough genug wirklich nachzuforschen. Das finde ich das einzige Manko an ihrer Figur. Ihr fällt das Verhalten der Bewohner und ihrer Großmütter auf und sie wundert sich, lässt dann aber alles weiterlaufen wie bisher. Wo sie sonst als selbstständig und interessiert gezeigt wird, scheint es sie aber doch nicht so sehr zu interessieren weshalb ihre Großmütter plötzlich ein Herz und eine Seele sind. Dass die beiden von der jeweils anderen noch was lernen, war ein schöner Nebenerzählungsstrang. Und ausgerechnet der Pfarrer, der von Anfang an Gewissensbisse beim Dorfplan hat (übrigens der einzige im Dorf, der den Plan falsch findet), führt dann alles zum Guten.
Richard macht die größte Entwicklung durch in der Geschichte, als er bei der Urlaubsvertretung zu sich selbst und seiner eigenen Meinung findet, die im Schicki-Micki-Leben mit seiner Freundin und deren Papa verloren gegangen ist. Seine leicht dilettantischen Versuche Wanda zu finden, sind ganz amüsant zu lesen. Am Ende wird schließlich auch noch aufgeklärt, warum Richard und Wanda sich 10 Jahre lang nicht finden konnten. Der „Täter“ kam für mich dann doch etwas überraschend, dass er zu solchen Mitteln gegriffen hat, habe ich ihm beim Lesen gar nicht zugetraut.
Von Dorothea Böhme habe ich bereits „Auf dem falschen Dampfer kommt man auch ans Ziel“ gelesen, der ebenfalls ganz amüsant zu lesen war. Diese Geschichte bringt einen mit dem lockeren Stil, den liebenswerten Figuren und der guten Landluft schnell in einen entspannten Lesemodus. Natürlich weiß man schon recht bald wie die Geschichte ausgehen wird, man möchte aber trotzdem wissen wie es dazu kommt. Die Geschichte bringt einem einige vergnügliche Lesestunden.
Cover:
Auf dem Cover ist eine weiße Bretterwand zu sehen, vor der ein großer Metallkrug mit Wildblumen sowie ein gelber Holzklappstuhl stehen. Auf dem Stuhl ist ein grüner Schal drapiert. Das Cover zeigt die entspannte Dorfidylle, in der sich Wanda so wohl fühlt und ist damit ein sehr stimmungsvolles und passendes Cover.
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