Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar. 

Gmeiner-Mordsgrimm-Cover

© Gmeiner Verlag

Inhalt:

In Bremen findet eine Tagung der Märchenforscher statt. Für den Wissenschaftler Dr. Moritz Koch auch eine Reise in seine Vergangenheit, denn er stammt aus Bremen und liegt mit seinem Bruder in einem Erbstreit. Am Rande der Tagung trifft er auch auf eine alte Freundin, eine Journalistin. Für die weibliche Jugend Bremens ist die Märchentagung eher weniger von Interesse, dafür die Aufzeichnung der Castinshow „Catwalk Princess“ umso mehr. Die Polizei bekommt viel Arbeit, denn einer der Märchenwissenschaftler wird im Eselsgehege tot aufgefunden, mit einem Blechesel in der Hand. Kurze Zeit später springt eine Teilnehmer der Castingshow vor den Zug. Die Kollegen in Bremerhaven finden einen weiteren Toten und auch in Bremen wird eine Frau erdrosselt. Geht im hohen Norden sein Serienmörder um? Wird es weitere Opfer geben? Und was hat es mit den Blechfiguren der Bremer Stadtmusikanten auf sich, die bei den Toten gefunden werden?

Persönliche Meinung:

Biggi Rist hat mich angeschrieben und mir das Buch zugeschickt, weil sie in meiner Leseliste gesehen hatte, dass ich „Mordsgrimm“ dort stehen hatte. Es ist das erste Buch mit Kommissar Hölzle, das ich gelesen habe.

Ich mag die Idee, dass man die Ereignisse mit einem Märchen in Verbindung bringt und fand, dass es eine spannend konstruierte Story war. Toll war, dass man die gesamte Geschichte hindurch denkt, dass man den Mörder kennt, sich dann aber herausstellt, dass es doch jemand ganz anderer war. Ich war selbst schon auf Tagungen und konnte die Atmosphäre, die hier beschrieben wurde, gut nachvollziehen und auch dass Hölzle sich dort ein bisschen fremd vorkommt. Da konnten die Autorinnen gut dieses Gefühl einfangen.

Dadurch, dass die Kapitel aus verschiedenen Blickwinkeln der einzelnen Figuren erzählt wird, musste ich mich daran gewöhnen, dass man in den Zeiten springt und manche Personen noch lebendig waren, auch wenn sie im vorherigen Kapitel bereits verstorben war. So werden dem Leser aber auch nach und nach die Einzelheiten klar, die zu den jeweiligen Morden führten und beleuchten die Figuren und ihre Lebenssituationen. Die Hauptfiguren sind zwar gut ausgearbeitet, aber irgendwie blieben sie für mich doch ein bisschen blass und eindimensional, vor allem die spätpubertäre Rechtsmedizinerin, die den Eindruck erwecken will sie sei ja ach so schlau und selbstsicher. Mit Hölzle wurde ich die gesamte Zeit über nicht warm, vielleicht weil ich die Vorgeschichte nicht kannte, mit denen sein Verhalten erklärbar sein mag. Er kommt sehr grummelig und eigenbrötlerisch rüber, was ja durchaus ein Motiv in nordischen Krimis ist. Insgesamt kam er mir aber eher wie ein Klischee des Schwabens vor, den man in den Norden versetzt hat und der deshalb besonders schwäbisch sein muss. Was mir auf die Nerven ging, war, dass Hölzle in  Gedanken schwäbelt, aber nicht durchgehend, beim Reden gar nicht. Für mich passte das nicht, da die anderen Figuren keinen Dialekt reden. Meine Nebenfigur ist mal wieder eine Nebenfigur, Peter Dahnke, für ihn hoffe ich, dass das mit Sina was wird.

Für mich hielt „Mordsgrimm“ trotz der Figuren, mit denen ich nicht warm wurde, einige angenehme Lesestunden mit gut strukturiertem Krimi bereit und ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, da man als Leser herrlich an der Nase herumgeführt wird, was den Mörder angeht. Und ich werde sicher noch ein Hölzle-Abenteuer lesen, vielleicht wird er mir dann sympathischer.

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