Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar.

Zurzeit nehme ich nur sehr wenige Rezensionsexemplare an, da ich gerade gut beschäftigt bin und ich es unfair den Autoren gegenüber finde, wenn sie zu lange auf eine Rezension warten müssen. Aber als mich Ruth anschrieb und mir von ihrem neuen Krimi erzählte, da war meine Neugier geweckt und ich wollte das Buch lesen. Ich durfte von ihr ja schon die Erkül-Bwarro-Geschichte „Rosen für Erkül Bwarro“ lesen.

© Ruth M. Fuchs

Inhalt
Im Geiselhöringer Freibad wird eine Frau mit Gift getötet. Schnell wird klar, dass es für Hauptkommissar Quirin Kammermeier und seine Kollegin Sabine Pfeiffer Verdächtige in Hülle und Fülle gibt, denn die Tote war eine rechte Zwiderwurzn, sie hatte sich mit ihrem Verhalten und ihrem Blog einige Feinde gemacht. Doch die Kommissare tappen eine Weile im Dunkeln und dann wird auch noch ein Heimatdichter getötet. Wie hängen die beiden Morde zusammen? Und woher stammt das Zyankali?

Meine Meinung
Mir hat dieser Krimi besser gefallen als die Geschichte um Erkül Bwarro, was vor allem mit den leicht skurrilen Figuren zu tun hat. Die Geschichte entwickelt sich langsam und entspannt, sodass man die neue Umgebung und das Team kennenlernen kann. Alle Verdächtigen haben irgendwas zu verheimlichen und legen so immer mal wieder eine falsche Fährte, die sich nach und nach dann auflösen. Ich hatte schon bald eine Ahnung wer der Täter sein könnte, aber bin immer wieder abgelenkt worden und war dann doch gespannt auf das Motiv. Beim Lesen lernt man ganz nebenbei noch ein bisschen bayerisch (wobei für alle, die da so ihre Probleme haben, alles auch ins hochdeutsche übersetzt wird). Sehr clever ist es mit Sabine Pfeiffer eine Nicht-Bayerin in die Geschichte einzubauen, die stellvertretend für den Leser die bayerischen Aussagen und Gepflogenheiten nicht verstehen darf.
Die Autorin schafft ein sehr sympathisches, individuelles Team, die Figuren sind gut herausgearbeitet und haben alle eine eigene Stimme. Man wird sofort in ein funktionierendes Team geworfen, das schon länger zusammenarbeitet, wo aber auch nicht immer alles perfekt funktioniert. Einige Kollegen haben für den schwulen Quirin schräge Blicke übrig, was aber kein Haupthandelszweig ist.
Die Tote ist eine rechte Zwiderwurzn (ein tolles Wort, das man immer brauchen kann!) und wird schon als richtiges Biest dargestellt, wobei ich finde, da hätte man sie noch ein bisschen böser und fieser hätte herausarbeiten können. Der zweite Tote war mir sofort unsympathisch als er auftauchte und man trauert ihm nicht wirklich nach, er wird als sehr eingebildet und abgehoben geschildert.
Das Motiv des Täters war mir fast einen Ticken zu schwach bzw. seine Persönlichkeit war mir nicht präsent genug während der Geschichte. Das Entsetzen bei der Entdeckung des Täters wäre größer gewesen, wenn er etwas präsenter gewesen wäre.
Ich bin sehr neugierig auf weitere Krimis aus Niederbayern!

Tod einer Zwiderwurzn ist ein spannender, regionaler Whodunnit-Krimi mit bayerischem Lokalkolorit, liebenswerten und etwas kauzigen Ermittlern, vielen Verdächtigen um einen Giftmord. Auf jeden Fall lesenswert und eine schöne Ferienlektüre.

Das Cover
Das Cover zeigt einen schwarz-roten Hintergrund, vor dem ein Laptop mit dem Blog der Verstorbenen zu sehen ist. Davor grinst einen ein Totenschädel mit Filzhut an.

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