Zum Buch „Mord in Schönbrunn“

Valentina Macek findet auch ihrer morgendlichen Joggingrunde durch den Park von Schloß Schönbrunn die Leiche einer jungen Frau. Aufgebahrt wie Schneewittchen im gläsernen Sarg. Die Tote ist Daniela Maier, die Ex von Valentinas Verlobten Félix Beermann, einem erfolgreichen Hotelier. Und beste Freundin von Ruth, mit der Valentina eine Hochzeitsagentur betreibt. 

Die Journalistin Sarah Pauli, deren Schwerpunkte Symbole und Mythologie sind, ist fasziniert von dem Fall und beginnt zu ermitteln. Doch als sie plötzlich von einem Stalker verfolgt wird, kommt sie dem Täter näher als es gut für sie ist.

So fand ich es

Ich habe dieses Buch zufällig gefunden, es lag in einem Haufen an aussortierten Büchern. Da ich selbst schon in Wien war und mir auch Schönbrunn angeschaut habe, hat mich das Cover angesprochen und ich habe es mitgenommen. Und nach der Lektüre rutsche Wien wieder höher auf der Reise-Bucket-List – ich sollte dringend mal wieder nach Wien… Aber nun zum Buch. 

Der Krimi von Beate Maxian schwankt immer zwischen einer süßen Leichtigkeit und grausamem Horror. Beim Lesen ist man ständig auf der Hut, weil man sicher ist, dass die nächste Katastrophe gleich um die Ecke ist, wenn die Figuren mal durchschnaufen können. 

Valentina fand ich sympathisch und hab sehr mit ihr mitgebangt. Allerdings ging mir Ruth und ihr Verhalten Valentina gegenüber schon von den ersten Seiten an auf die Nerven. Und auch, dass Félix Beermann sie so bevormundet, fand ich nervig – auch wenn man ihn aufgrund seiner Vorgeschichte verstehen kann. Diese beiden Figuren waren für mich ein bisschen anstrengend und drohten immer wieder in ein Klischee abzudriften. 

Sarah fand ich sympathisch, aber ihre Haltung, das ihr nicht wirklich was passieren kann, fand ich schwierig. Sie verhält sich wie ein bockiges Kind, auch wenn sie immer vorgeben will, dass sie ja so erwachsen und abgeklärt ist. 

Ihre Kolleginnen und Freunde unterstützen sie in so ziemlich allen Plänen und scheinen eine lustige Truppe zu sein. Ihr Lebensgefährte David, zugleich der Verleger der Zeitung, schwankt zwischen überfürsorglichem Beschützer und lockerem Freund, auch hier kann man sein Verhalten aufgrund der Vergangenheit, die immer wieder angedeutet wird, verstehen. Deshalb fand ich, dass Sarah sehr häufig wie ein bockiges Kind reagiert und überhaupt nicht versteht wieso er sich so verhält. 

Natürlich muss es noch einen offiziellen Ermittler geben, das ist in diesem Fall Martín Stein. Er arbeitete schon öfters mit Sarah zusammen (ich hab bisher noch keinen anderen Krimi in diesem Setting gelesen, wird aber nachgeholt). 

Ich hab lange im Dunkeln getappt, wer der Täter ist. Die Geschichte hinter der Geschichte erklärt dann einiges und lässt einen zumindest verstehen wieso es zu den Taten gekommen ist. Deshalb wundert man sich auch nicht über die Auflösung der Geschichte.

Klasse fand ich, dass eine der Hauptfiguren sich am Ende der Geschichte so emanzipiert, ich verrate nicht welche, sonst würde ich zu viel über den Ausgang des Plots verraten.

„Mord in Schönbrunn“ ist ein gut konstruierter Krimi mit Thriller-Elementen und schön gestalteten Figuren auf allen Positionen. Die Kulisse Wien und die Wiener Lebensart bieten die Möglichkeit einzutauchen in diese Geschichte. 

 

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