Von Konstanz über Offenburg nach Hamburg – los geht’s!

Die erste Etappe unserer Reise führte uns mit dem Zug von Konstanz nach Stockholm. Am Freitag morgen ging es also los. Der Zug von Konstanz verließ um 8.40 Uhr pünktlich den Bahnhof und fuhr in Richtung Offenburg, dort war unsere erste Umsteigestation – denn um irgendwohin fahren zu können mit dem Zug, muss man erstmal wegkommen aus der Bodenseestadt.

Der Umstieg in Offenburg klappte reibungslos, ich hatte aber auch drauf geachtet, dass wir ca. 30 Minuten Umsteigezeit haben, bei der Deutschen Bahn weiß man ja nie. Aber der ICE in Richtung Berlin kam pünktlich und war relativ voll, aber dank Sitzplatzreservierung war es kein Problem.

Mit dem Zug in die Arktis - Teil 2: Bahnhof Offenburg

Ankunft und kurzer Aufenthalt in der Hansestadt Hamburg

In Hamburg kamen wir ebenfalls pünktlich um 17.40 Uhr an. Das war zwar schön, aber wir hatten jetzt fast vier Stunden Zeit – ebenfalls ein Puffer, den ich eingeplant hatte. Wir hätten später in Konstanz losfahren können, aber ich hatte die Befürchtung, dass wir unseren Zug nach Stockholm dann evtl. nicht bekommen würden. Also hatten vier knapp 4 Stunden im Bahnhof von Hamburg. Ich mag den Bahnhof ganz gerne und finde ihn auch spannend, aber mit ner Menge Gepäck ist es natürlich nicht so spannend Bahnhöfe zu erkunden. Nach einigen Erkundungsrunden haben wir uns ein kleines Abendessen gegönnt und bekamen von der Schwedischen Bahn eine Nachricht.

In der ersten Aufregung befürchteten wir schon, dass unser Zug gecancelt wurde, aber wir wurden nur umgebucht. Der Wagen, in dem unser Schlafwagenabteil gewesen wäre, war heute nicht an den Zug angebunden. Wir wurden umgebucht in ein Liegewagenabteil, das wir jedoch für uns alleine hatten. Als Entschädigung bekamen wir einen Gutschein für eine weitere Buchung.

Also einmal durchatmen.

Mit dem Zug in die Arktis - Teil 2: Hamburger Hauptbahnhof

Nachtzug nach Stockholm

Unsere neue Waggonnummer und Liegewagenabteilnummer bekamen wir per SMS bzw. E-Mail und so fanden wir uns rechtzeitig an Gleis 8 ein, fragten beim Zugbegleiter nochmal nach, der uns erklärte, dass der ursprüngliche Waggon repariert werde, wir aber im Liegewagenabteil eigentlich mehr Platz hätten als im Schlafwagenabteil. Na dann.

Als wir uns eingerichtet hatten, fuhr der Zug los. Das schwedische Personal kontrollierte die Tickets und gab noch letzte Infos. Da der Zug um 22 Uhr in Hamburg losfährt, haben wir uns relativ schnell bettfertig gemacht und durch die Fenster noch ein bisschen die Landschaft angeguckt. Über Dänemark ging der Weg nach Schweden. Nachts jedoch hatten wir einen ungeplanten, längeren Halt in Padborg an der deutsch-dänischen Grenze. Es gab zwar keine genauen Infos, aber anhand einer vorbeifahrenden Lok, die dann mit etwas Gerumpel an unseren Zug angedockt wurde, haben wir geschlossen, dass wir ein Problem mit der Lok hatten. Die ganze Sache kostete uns ca. 2h Stunden, weshalb wir in Stockholm erst deutlich später ankamen als geplant. Netterweise hielt der Zug dann aber noch an zwei Bahnhöfen, die normalerweise keine Halte gewesen wären, um Leuten ihre Anschlüsse zu ermöglichen. Für uns war die Verspätung kein Problem, weil wir eh einen Tag in Stockholm bleiben wollten.

In den Nachtzügen kommen nachts übrigens keine Ansagen zu Haltestellen, solltet ihr also unterwegs aussteigen wollen bei eurer Reise, dann müsst ihr euch einen Wecker stellen.

Bettzeug mit Bezug und Handtücher werden gestellt und liegen schon in der Kabine bereit und das Bett ist schon gemacht. Am Ende des Waggons befindet sich eine Toilette und in diesem Zug auch ein kleiner separater Waschraum. Wir sind zweite Klasse gefahren und hatten keine Dusche im Waggon.

Mit dem Zug in die Arktis - Teil 2 Anzeigetafel Hamburg Stockholm

Vällkommen i Sverige – Ankunft in Stockholm

Centralstation Stockholm – der Hauptbahnhof von Stockholm ist nicht nur der größte Bahnhof Schwedens, sondern auch ein wirklich spannendes Bauwerk. Eröffnet wurde der Bahnhof bereits 1871, inzwischen wurde er um einige Teile erweitert. Insgesamt hat der Bahnhof 18 Bahngleise und wird täglich von ca. 410.000 Menschen genutzt. Dementsprechend ist ordentlich was los am Bahnhof. Die schwedische Bahn hat kein Büro vor Ort, aber Mitarbeiter:innen laufen gut erkennbar in der großen Bahnhofshalle herum und stehen für Fragen zur Verfügung. Am Bahnhof befindet sich auch noch die Möglichkeit mit dem Arlanda Express zum Stockholmer Flughafen zu fahren oder in die verschiedenen Öffis wie Pendeltåg (eine Art S-Bahn) und der Tunnelbana (der U-Bahn) umzusteigen. Ihr findet im Bahnhof auch verschiedene Geschäfte, Restaurants und Cafés.

Mit dem Zug in die Arktis - Teil 2: Centralstation Stockholm

Auf dem Weg zum Hotel

Wir haben uns von Google zum Hotel leiten lassen, was ein kleiner Umweg war. Aber Google konnte ja nicht wissen, dass es vom Bahnhof einen fast direkten Zugang zum Hotel gibt. Statt das Gepäck einmal um den Block zu schleppen und alles eine Treppe hochzuwuchten, haben wir am nächsten Tag festgestellt, dass wir locker mit Rolltreppen bis zur oberen Ebene und dann einmal um die Ecke hätten laufen können. Aber wie heißt es so schön: ohne Orientierungssinn sieht man mehr von der Welt.

Im Hotel Xpress Comfort Stockholm habe ich online ein relativ günstiges Zimmer gebucht, das für eine Nacht völlig in Ordnung war. Wer also ein sehr zentrales Hotel in Stockholm sucht, der kann ja hier mal nachschauen (übrigens keine Werbung, habe alles selbst bezahlt). Das Hotel ist sauber, die Zimmer ein bisschen klein, aber man ist ja eh die meiste Zeit unterwegs. Es gibt kein Frühstück, aber eine kleine Bar, die an die Rezeption angeschlossen ist, wo man sich Getränke und Snacks kaufen kann. Im schön gestalteten Eingangsbereich kann man sich hinsetzen, was trinken, quatschen und sich aufhalten. Die kleine Bar ist relativ hochpreisig, daher haben wir dort nicht eingekauft, sondern uns Getränke im Supermarkt gekauft und diese dann im Hotelzimmer getrunken.

 

Kleine Tipps für die Zugfahrt

Bei der Planung der Fahrt sollte man sein Handgepäck so packen, dass man möglichst alles, was man für die Nacht braucht, auch im Handgepäck griffbereit hat. Denn die Kabinen sind wirklich winzig und man kann das Gepäck (wenn überhaupt) in der Kabine stehen lassen, aber in der Regel kann man das Gepäck während der Fahrt nicht öffnen, weil einfach kein Platz ist. Daher am besten einen kleinen Waschbeutel mit dem nötigsten packen und Schlafanzug und Wäsche für den nächsten Tag in einer kleinen Tüte im Handgepäck verstauen.

Mit dem Zug in die Arktis – Teil 1: Allgemeine Infos

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