Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar, liebe Ruth!
Ich bin immer noch ganz gerührt von der Geste, dass mir eine Geschichte gewidmet wird – und dann noch in einer See-Geschichte. Danke!
Das der Geschichte „Erkül Bwaroo fischt im Trüben“ zugrundeliegende Märchen ist „Der Fischer und seine Frau“. Dieses habe ich letztes Jahr im Theater Konstanz in einer wunderschönen Inszenierung gesehen, und hab mich sehr drauf gefreut wie Ruth M. Fuchs das Märchen abgewandelt und umgesetzt hat.
Erkül Bwaroo und sein Diener wollen Urlaub machen und rollen auf dem Weg in die Entspannung mit ihrem Automobil direkt in den Vorgarten von Fischer Sebastian Timpetee. Der hilfsbereite Mann wird von Sorgen gequält, das merkt Erkül sofort. Die Geschichte, die der Fischer dem Meisterdetektiv erzählt, macht diesen sofort neugierig und so nehmen die Ereignisse ihren Lauf. Frau Timpetee war nicht mehr zufrieden mit dem Leben als Fischersfrau und ihr Mann möchte ihr gerne – mit Hilfe des Zauberfischs – ihre Wünsche erfüllen, damit sie wieder glücklich ist. Erkül Bwaroo beschließt der Sache auf den Grund zu gehen und begibt sich als Gast ins Schloss, in dem Ilsebill Timpetee nun wohnt. Die begeisterte Gästeschar möchte ein Mörderspiel veranstalten, um den Detektiv zu testen. Doch plötzlich wird aus einem Spiel bitterer Ernst und Bwaroo muss seine grauen Zellen nutzen, um den Fall zu lösen.
Die Figuren sind wieder schön individuell herausgearbeitet und man spürt die diversen Befindlichkeiten und Motivationen für das jeweilige Verhalten. Auf jeder Seite ist die Einsamkeit und Traurigkeit von Ilsebill zu spüren, vor allem im Kontrast zu den ausschweifenden, aufgekratzten Personen, die sie umgeben. Immer wieder möchte man Frau Timpetee gerne ein bisschen schütteln, weil man nicht glauben kann, dass sie sich das bieten lässt. Dass sie so naiv und vertrauensselig ist, auch als immer deutlicher wird welches Spiel man mit ihr spielt, ist manchmal wirklich hart zu ertragen.
Der Täter war für mich überraschend, ich hatte ihn nicht auf dem Schirm. Das Motiv ist mit der Erklärung von Bwaroo natürlich logisch. Das Setting ist schön beschrieben, man kann sich richtig vorstellen wie mitten in der Einöde plötzlich ein Schloss steht, das da nicht hinpasst.
Der Zauberfisch ist natürlich kein Fisch und ich fand es sehr lustig, dass er in einer anderen Gestalt plötzlich im Schloss auftaucht und versucht das Geschehen zu beeinflussen.
Wie im Märchen – und meistens auch im Krimi – üblich, endet die Geschichte in einem Happy End, das kann ich sagen ohne zu viel zu spoilern. Ein bisschen schade fand ich, dass die Timpetees ihr Glück doch in einer sehr klassischen Art und Weise finden, ich hätte es besser gefunden, wenn sie plötzlich ein anderes Glück als ihr Glück erkannt hätten.
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