Inhalt:

Stephanie Quitterer arbeitete als Regieassistentin am Deutschen Theater Berlin bevor sie schwanger wurde. Ihre Elternzeit nutzt sie um die doch recht anonyme Nachbarschaft in ihrem Berliner Viertel kennenzulernen. Ihr Plan: jeden Tag einen Kuchen backen und bei irgendwem klingeln und sich selbst auf einen Kaffee einladen (alles nötige hat sie in ihrem Korb dabei). Für die doch etwas menschenscheue und schüchterne Theaterdame ist das eine große Herausforderung. Ihr Freund hält alles für eine Schnapsidee und hätte es gerne, wenn sie sich bitte nur um die Tochter kümmert. Doch Stephanie hat sich die Idee in den Kopf gesetzt und zieht ihren Plan durch – auch wenn ihre Kuchen anfangs nicht immer gelingen. Nach und nach lernt sie so ihre Nachbarn kennen…

Persönliche Meinung:

Mir hat das Buch sehr gefallen. Die Idee seine Nachbarn auf diese Art kennenzulernen, fand ich sehr witzig. Ich kann mir vorstellen, dass das Leben in Großstädten recht anonym sein kann und finde die Idee super. Aber ich gestehe, ich weiß nicht, ob ich den Mut hätte bei wildfremden Leuten zu klingeln und mich selbst einzuladen. Andererseits weiß ich auch nicht, ob ich jemanden in meine Wohnung lassen würde, die mit Kaffee und Kuchen vor der Tür steht und mir erklärt, sie macht da ein Projekt… Das fand ich auch das Schöne an der Erzählweise von Stephanie Quitterer, dass sie ihre Gedanken und Befürchtungen vor jeder Tür mit dem Leser teilt. Und so klar macht, dass sie schon auch Bedenken hatte – die sich jedoch jedes Mal (zum Glück) in Luft auflösen und die positiven Aspekte und die netten Leute, die sie kennenlernt, überwiegen.

Jedem Kapitel ist ein Kuchenrezept vorangestellt, das sie zum jeweiligen Hausbesuch mitgebracht hat. Einige davon werde ich sicher mal ausprobieren.

Eine schöne Geschichte über Mut, das Über-sich-hinauswachsen, Entdecken und eine positive Einstellung anderen gegenüber. Das Buch ist ein spannender und interessanter Einblick in fremde Wohnungen und lässt Stephanies Umfeld ein bisschen lebendiger und echter werden. Im Laufe der Elternzeit kann sie ihr Vorhaben 200 Leute zu besuchen fast komplett umsetzen und so werden aus Fremden Freunde, oder zumindest Nachbarn, die man kennt. Noch heute lebt die Autorin in Berlin und wenn man das Buch so durchliest, hat man das Gefühl, dass sie endlich angekommen ist in ihrer Heimat. Auch dank des Kuchen-Hausbesuchs-Projekt.

Cover und Titel:

Der Titel „Hausbesuche – wie ich mit 200 Kuchen meine Nachbarschaft eroberte“ ist sehr treffend gewählt. Denn Stephanie machte 200 Hausbesuche, zu denen sie jeweils Kuchen mitbrachte und ihre Nachbarschaft so nach und nach eroberte. Das Cover hat einen mintfarbenen Hintergrund, auf dem in schwarz und rot die Schriften zu sehen sind. Eine Frau mit Pferdeschwanz, rotkariertem Kleidchen und rotem Umhang steht mit dem Rücken zum Betrachter, in ihrer linken Hand hält sie einen Korb mit Karodecke, mit der rechten Hand klingelt sie gerade an einem Klingelbrett. In kleinen weißen Sprechblasen sind Kuchen und eine Tasse zu sehen. Das Cover ist wirklich schön und sehr passend. Schlicht und doch ausdrucksvoll nimmt es alle Elemente der Geschichte auf.

Cover: Random House Verlagsgruppe/ Knaus

Daten zum Buch

Autor/in: Stephanie Quitterer

Titel: Hausbesuche – Wie ich mit 200 Kuchen meine Nachbarschaft eroberte

Genre: Roman

Verlag: Random House Verlagsgruppe/Knaus

Erscheinungsdatum: März 2016

Seiten: 227

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