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RandomHouse – Blanvalet

Siebeneisen (der keinen Vornamen hat) erholt sich mit seinem Kumpel Wipperfürth (ebenfalls ohne Vorname) in einem indischen Hotel von seinem vorherigen Auftrag die Erben eines Iren zu finden (das ist die Geschichte des Vorgängerbandes, die aber nicht zum Verständnis des Buches gebraucht wird). Dem Maharadscha, dem der Palast mit Hotel gehört, wird ein Stück einer Ganesha-Figur gestohlen. Blöd nur, dass es – laut einer Prophezeiung und Legende – der Familie des Maharadschas an den Kragen geht, wenn die komplette Ganesha-Figur jemand anderem in die Hände fällt. Also handelt Wipperfürth, der gern die Tochter des Maharadschas heiraten will, einen Vertrag aus und schickt Siebeneisen los die restlichen Teile der Figur zu finden. Im Palastarchiv sucht Wipperfürth nach Informationen wo James Cook (vor ca. 250 Jahren) die einzelnen Teile versteckt hat. Diese Infos gibt er dann an Siebeneisen weiter, der von Ort zu Ort hetzt, unterstützt von seiner Freundin Lawn (der wiederum der Nachname zu fehlen scheint). Ungeschickt an der ganzen Sache ist, dass Wipperfürth bei der Zusammenstellung der Reiserouten immer die günstigste Verbindung sucht, auch wenn das bedeutet, dass Siebeneisen und Lawn dafür mehrmals den Kontinent wechseln um von A nach B zu kommen. Schatten (wieder ohne Vorname), der dritte Kumpel im Bunde, finanziert die Reiserei (warum auch immer, schließlich ist der Maharadscha der Auftraggeber). Seltsamerweise kommen Siebeneisen und Lawn immer einen Ticken zu spät am richtigen Ort an – die Statuenteile sind jedes Mal verschwunden und durch Origami-Figuren in Form von Steinen ersetzt worden. Auf ihrer Reise lernen sie viele nette, hilfsbereite, aber auch seltsame Personen kennen und erleben allerhand Abenteuer (z.B. haben sie im Norden Kanadas eine Begegnung mit nem Eisbären). Schließlich kommt es in Kyoto zu einem Zusammentreffen von Siebeneisen und Lawn mit ihrem Gegenspieler. Währenddessen halten sich Wipperfürth und Schatten gerne in der Teestube „Faule Kobra“ auf, bei der auf dem Tresen ein Korb mit einer Kobra steht. Diese Kobra liebt Rock Musik!

 
Ehrlich gesagt habe ich das Buch gekauft, weil mir das Cover so gut gefallen hat und auch der Klappentext recht lustige Lektüre versprach. Im Großen und Ganzen ist es auch so gewesen. Zwischendurch fand ich es etwas nervig, dass Siebeneisen und Lawn auf wirklich abenteuerlichen Routen reisen mussten (und das jedes Mal), aber das Buch ist sehr witzig geschrieben und voller unkonventioneller Einfälle. Die Figuren sind alle leicht überzeichnet, aber daher irgendwie passend für die Geschichte. Und die Auflösung, wer nun der Auftraggeber für die gesamten Verwirrungen ist und warum er den Gegenspieler auf die Spuren James Cooks angesetzt hat, fand ich zum kaputtlachen. Ein Buch, bei dem man zwischendurch echt den Kopf schüttelt ob der Erlebnisse der beiden Hauptfiguren und immer wieder lachen muss. Eine Superidee fand ich die Gitarrensoli liebende Kobra auf dem Tresen der Teestube. An den Beschreibungen der einzelnen Orte merkt man, dass der Autor auch als Reisejournalist arbeitet. Aber diese Informationen sind immer passend in die Geschichte eingebunden. Wer also was zu lachen haben will, der sollte das Buch lesen.

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