Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar.
Inhalt:
Der Modephotographin Melanie zieht´s den Boden unter den Füßen weg. Kaum ist sie von einem ihrer Shootings zurück, erklärt ihr die Polizei, dass ihr Verlobter Robert einen schweren Autounfall hatte und im Koma liegt. Nach wochenlangem Bangen und einem Zusammenbruch muss Melanie Berlin verlassen und sucht Zuflucht in der Villa Blumensee, wo ihre Urgroßmutter Hanna und ihre Großmutter Marie ein Modemuseum betreiben. Dort will sie zur Ruhe kommen und Kraft tanken. Ihre Großmütter versuchen Melanie beizustehen und ihr Mut zu machen, doch immer wieder muss sich Melanie von Roberts Mutter Katja anhören, dass sie nicht genug für ihren Verlobten täte. Völlig zermürbt folgt sie der Anweisung ihrer Urgroßmutter und räumt den Dachstuhl des Modemuseums auf. Dabei findet sie ein altes Photo von zwei vietnamesischen Mädchen, woraufhin Hanna ihr ihre dramatische und bewegende Lebensgeschichte erzählt. Und Melanie schöpft daraus viel Kraft und auch Hoffnung für ihre eigene Zukunft. Mehr kann ich nicht zum Inhalt sagen, ohne schon ein paar Geheimnisse aus Hannas Leben zu verraten.
Erster und letzter Satz:
„Nun komm schon!“ und Sie umschlang Melanies Taille, und gemeinsam verließen sie das Nähzimmer, um Elena zu begrüßen.
Persönliche Meinung:
Wie schon „Der Mondscheingarten“ hat mir auch dieses Buch von Corina Bomann gefallen. Sehr einfühlsam erzählt sie Hannas Geschichte von Saigon bis zur Villa Blumensee und man reist so mit durch die Zeit und durch die Länder, denn Hanna hat wirklich viel erlebt. Gleichzeitig merkt man immer wieder, warum sie außgerechnet ihrer Urenkelin ihre Geschichte erzählt – weil sie weiß, wie dringend Melanie diese hören muss, um für ihre eigene Zukunft nicht zu schwarz zu sehen. Die beiden Hauptfiguren Melanie und Hanna sind sehr stimmig komponiert und auch die Nebenfiguren harmonieren gut mit der Geschichte. Etwas schade fand ich, dass Hanna in der Liebe kein Glück hatte, aber dramaturgisch war es natürlich toll gestrickt. Wobei ich mir manchmal beim Lesen dachte: Was muss die arme Frau denn noch alles durchmachen? Gefallen hat mir, dass es am Ende zwar ein Happy End gibt (ich denke, ich verrate nicht zuviel, wenn ich das hier schreibe), es aber (noch) nicht perfekt ist. Ich hätte mir allerdings noch gewünscht, dass Marie ein bisschen mehr in die Geschichte eingebaut worden wäre, denn teilweise ist es auch ihre Geschichte, die Hanna da erzählt, und dass Marie so wenig über ihre Familie und das Leben ihrer Mutter weiß, fand ich ein bisschcen schade für Marie, die auch als sehr sympathische Figur geschaffen ist. Die Autorin schafft es die verschiedenen Länder und Zeitabschnitte durch ihre Erzählung lebendig werden zu lassen, sodass man tatsächlich mit Hanna durch die Zeit reist und ihr immer gut folgen kann. Die einzelnen Erzählkapitel von Hanna sind mit Ort- und Zeitangaben überschrieben, damit man sich schnell zurecht findet und als Ich-Erzählung wiedergegeben, während die Kapitel in der Jetztzeit aus Melanies Sicht gezeigt werden.
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Cover: Ullstein Buchverlage
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