Inhalt:
Dank der Verbindungen seiner Freundin Valérie Gabin ist der luxemburgische Koch Xavier Kieffer Teil einer exklusiven Gesellschaft im Musée d´Orsay in Paris. Der Bürgermeister hatte zu einem japanischen Abend eingeladen und dafür das Musée sperren lassen. Dumm nur, dass der Abend in einem Skandal endet: Der bekannte Sushimeister aus Japan bricht tot zusammen – vergiftet. Und plötzlich sieht sich Kieffer mal wieder mit Ermittlungen konfrontiert, die er dieses Mal im Auftrag des Bürgermeisters durchführen soll und die ihn durch halb Europa führen. Immer auf der Spur des Thunfischs…
Persönliche Meinung:
Mir persönlich gefallen die Krimis von Tom Hillenbrand sehr gut. Sie sind eine spannende Mischung aus Miss-Marple-ähnlichen Krimis und einer gehörigen Portion Kritik an der feinen Food-Gesellschaft. Wie bei solchen Krimis üblich, gerät der Ermittler natürlich wieder zufällig an den Fall und kann ihn mithilfe seiner Freunde und seiner Hartnäckigkeit lösen. Nebenbei erfährt der Leser noch eine ganze Menge über die Methoden der Lebensmittelindustrie. Im ersten Buch ging es ja um eine Superfrucht, dieses Mal hat sich der Autor die Fischindustrie vorgenommen.
Neben der immer wieder angesprochenen Überfischung der Meere und der Machtlosigkeit zum Schutz der Gewässer, wird hier die Zucht von Thunfisch ein großes Thema. Ob das technisch möglich ist, ist mir nach dem Lesen der Geschichte nicht klar. Aber ich werde noch mehr auf die verschiedenen Sicherheitssiegel achten beim Fischkauf. Ich esse nur selten Fisch und da sollte der eventuell höhere Preis schon drin sein.
Dass Gabin und Kieffer ein Paar geworden sind, gibt der Geschichte noch eine zusätzliche Würze und wird den Leser wohl auch noch weiterhin unterhalten, denn die beiden passen sehr gut zusammen, sind aber doch sehr unterschiedlich.
Sprachlich ist das Buch sehr gut und leicht zu lesen, man wird sofort in die Geschichte reingezogen und begleitet dann gern den ermittelnden Koch bei seinen Nachforschungen. Mir persönlich gefällt es sehr, dass auch immer wieder Wörter oder Sätze auf luxemburgisch im Buch vorkommen, das lässt die Geschichte authentischer wirken.
Der Krimi kommt herrlich unaufgeregt daher und die Jagd durch Europa ist natürlich nur dank des betuchten Auftraggebers möglich. Dass der den Skandal überlebt ist ja wohl klar, denn er gräbt bei seinen politischen Gegnern einfach einen noch größeren Skandal aus…
Cover & Titel:
Als Cover wurde ein kleiner Lebensmittelladen gewählt, dessen angeschnittenes Schaufenster mit Lebensmitteln dekoriert ist. Davor parkt ein altes türkises Rad und auf der Eingangstür ist der Name des Autors sowie der Titel „Rotes Gold“ angebracht.
Ich hätte zwar einen Fischladen gewählt, aber im weitesten Sinne passt der Lebensmittelladen natürlich auch zum Inhalt des Buches. Der Titel „Rotes Gold“ ist sehr gut gewählt, denn das Fleisch des Thunfisches ist rötlich und so wertvoll wie Gold.
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