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Die Journalistin Solveig Berg wurde nach einem Fehler in einem ihrer Artikel gefeuert und versucht nun mit einem Blog namens Stockholm Secrets wieder in ihren Beruf zurückzukehren. Sie bemüht sich verzweifelt eine große Story zu entdecken, mit der ihr eine Rückkehr gelingen könnte. Diese glaubt sie gefunden zu haben, als die Leiche des Models Jennifer gefunden wird, die Solveig kurz zu vor bei einer Clubnacht kennengelernt hat. Sie beißt sich fest in der Glamourwelt Stockholms und muss erkennen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Als noch weitere Menschen ermordet werden, wird es auch für Solveig eng. Kann sie den Täter ausfindig machen?

© RandomHouse – Goldmann

Meine Meinung:

Das Buch ist als Thriller angekündigt, aber für mich war es kein Thriller, bei denen einem normalerweise die Luft wegbleibt und man gefesselt ist. Stockholm Secrets ist ein solide geschriebener Krimi vor skandinavischer Szenerie. Die Journalistin Solveig stolperte für mich immer eher zufällig über neue Spuren und versinkt die meiste Zeit in Selbstmitleid, weil sie nun keine gefeierte Journalistin mehr ist. Sie war teilweise sehr nativ und leichtgläubig, was für mich nicht zu einer toughen Enthüllungsjournalistin passt. Sie vertraut Personen, die sie entweder erst kurz kennt oder als Verdächtige einstuft. Sie war mir die gesamte Zeit hindurch eher unsympathisch, das sie sehr ich-bezogen ist, meist eher banal und eindimensional daher kommt und andauernd jammert, dass ihr Blog nicht gelesen wird.

Sie möchte die Morde im Glamourumfeld eines bekannten Fotografen aufklären, um sich an den Journalistinnenhimmel zurückzukatapultieren, aber nicht weil sie wirklich Interesse an der Aufklärung, dem Fall oder den Menschen hat. Am Ende des Buches scheint es auch das wichtigste zu sein, dass Solveig endlich wieder als Journalistin wahrgenommen wird, nur nicht unbedingt damit, dass ein Mörder gefasst wurde.

Solveigs beste Freundin Fatima war mir sehr sympathisch, vor allem weil sie Solveig auch knallhart sagt, dass sie unglaublich egoistisch ist. Sie scheint für die folgenden Bände als Verbindungsinformationsquelle zur Polizei aufgebaut zu werden.

Auch wenn die Autorin angibt, dass sie für eine Dokumentation über die Glamourwelt recherchiert hat, als ihr die Idee für den Krimi kam, kommt mir die Beschreibung der Glamourwelt sehr oberflächlich vor. So als ob sie eine Szene als Hintergrund wählt, von der man glaubt, dass sie sich für die Geschichte eignet, aber eigentlich keinen wirklichen Einblick hat. Aber diese Welt ist mir persönlich fremd, vielleicht schätzte ich das beim Lesen auch falsch ein. Anfangs tröpfelt die Geschichte so vor sich hin, gegen Ende nimmt sie dann an Geschwindigkeit zu und wird auch immer spannender. Die Geburtstagsfeier des angeblich geläuterten Gangsters, die den Höhepunkt der Geschichte darstellt, fand ich sehr klamaukig.

Der Autorin gelingt es den Fall gut zu konstruieren, sodass man bis kurz vor Ende verschiedene Täter im Kopf hat, aber dann doch überrascht wird bei der Aufklärung.  Hanna Lindberg verbindet die verschiedenen Handlungsstränge und Einflüsse von außen auf den Fall sehr gut miteinander, sodass am Ende alles einen Sinn ergibt. Es ist Solveigs erster Fall und ich hoffe, dass mich der zweite mehr überzeugen kann.

Stockholm Secrets ist ein nettes Lesevergnügen für zwischendurch und verbindet eine meiner Lieblingsstädte, Stockholm, mit meiner Schwäche für Skandinavien und dessen Krimikultur. Nur leider kann ich den kleinen Hype, der für das Buch durchs Netz geht, nicht ganz nachvollziehen.

Cover:

Das Cover kommt mit der reduzierten Farbgebung aus Blautönen, Schwarz und Weiß aus, was man sofort mit der geheimnisvollen Stimmung Skandinaviens und der skandinavischen Krimiwelt verbindet. In einem Passpartout aus einer Frauensilhouette sieht man einen Teil einer Stockholm-Vedute. Am Wasser steht mit dem Rücken zum Betrachter eine junge Frau. Das Cover transportiert wundervoll das Geheimnisvolle und auch Gefährliche des Inhalts. Das Cover hat mich vollkommen überzeugt und passt wunderbar zum Inhalt des Krimis.

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