Es liegt einiges im Argen bei der Familie Sommerfeld. Seit dem Tod der Mutter ist Julius Sommerfeld für die vier Kinder allein verantwortlich, doch es geht einiges drunter und drüber im Haus im Spatzenwinkel. Und plötzlich steht da ein Kindermädchen vor der Tür – eins, das niemand bestellt hat, das aber völlig überzeugt ist, dass es gebraucht wird, auch wenn das die Familie noch nicht weiss. Frau Honig, das Kindermädchen in Gelb, zieht in die Dachkammer ein, stellt ihre Bienenvölker auf die Dachterrasse und bringt die Familie auf Vordermann – was eine ganz schöne Arbeit ist. Doch mit fliegenden Teppichen, Sockenmemory, einem Ausflug in eine Pfütze und vielen anderen Ideen schafft es Frau Honig die Kinder Theo, Camille, Betty und Hugo wieder ins Leben zurückzuholen und die Familie wieder zusammenzubringen. Und dann entscheiden sich die Kinder, dass es an der Zeit ist, dass Papa Julius wieder eine neue Frau in sein Leben lässt. Plötzlich zieht eine Familie ins bis dahin leerstehende Nachbarhaus ein. Und dann ist es Zeit für Frau Honig und die Bienen weiterzuziehen, jedoch nicht ohne Geschenke da zu lassen für jeden.
Ein zauberhaftes Alltagsmärchen für kleine und große Kinder über die Kraft der Liebe, den Zauber der Magie und wie wichtig Fantasie ist. Lesenswert für Kinder und vor allem auch Erwachsene, die viel zu oft vergessen haben wie es als Kind war und häufig im Alltagsstress ihre Vorstellungskraft verloren haben. In der Geschichte passieren jede Menge lustige, phantastische und magische Dinge, die die Kinder nach und nach begeistern. Schließlich findet die Familie wieder zusammen. Natürlich denkt man bei dem Setting Kindermädchen-Familie gleich an Mary Poppins und es gibt auch durchaus Überschneidungen, aber die Geschichte um Frau Honig ist eine völlig eigenständige Erzählung. Die warmherzige Geschichte ist zum Vorlesen und Selbstlesen geeignet und regt die Fantasie an. Man ist sofort animiert selbst wieder Geschichten zu erzählen. Nebenbei erfährt man auch noch allerlei Wissenswertes und Interessantes über Bienen, Honig und dessen Wirkung. So sorgt das Buch auch noch dafür, dass die Leser an die Wichtigkeit der Bienen für unser Leben und unser Überleben erinnert wird. In mir kam gleich wieder der Wunsch auf, dass ich doch eine Imkerausbildung machen möchte. Mal sehen, wann das etwas wird.
„Und plötzlich war Frau Honig da“ ist ein wunderbares Plädoyer für die Bienen, die Phantasie und die Kraft der Magie. Unbedingt lesen und beherzigen!
Sabine Bohlmann | Und plötzlich war Frau Honig da | Carlsen |206 Seiten| Illustrationen von Joelle Tourlonias
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