Annie Hewitt muss zurück nach Peregrine Island vor der Küste Maines, denn sie ist völlig mittellos und das alte Sommerhaus ihrer verstorbenen Mutter Mariah ist ihr einziger Zufluchtsort. Mariahs Erbe soll sich dort verstecken. Annies Plan scheint klar: Erbe suchen, wenig auffallen und schnell wieder die Insel verlassen. Und dabei auf keinen Fall Theo Harp über den Weg laufen, ihrer einstigen großen Liebe und heute der Mann, den sie fürchtet, seit er mit 16 Jahren versucht hat sie umzubringen. Doch dummerweise ist er der erste, dem sie auf der Insel über den Weg läuft. Und er lässt sich nicht mehr abschütteln…
Die Geschichte spielt im tiefsten, kalten Winter auf einer einsamen Insel. Eine Frau allein in einem abgelegenen Haus. Ein undurchsichtiger Mann, der ihr mal sehr viel bedeutet hat. Das beste Setting für Schauergeschichten, aber auch für Liebesgeschichten wie man beim Lesen erfährt. Die Elemente des Schauerromans werden klug eingesetzt und so wird der Leser sehr lange hinters Licht geführt wer hinter den Anschlägen auf Annie steckt, während ihre Liebesgeschichte mit Theo langsam voranschreitet. Recht schnell ist dem Leser natürlich klar, dass Theo nicht so böse ist wie sich Annie über die Jahre eingeredet hat, aber durch sein undurchsichtiges Wesen, ist lange nicht klar, ob das was wird mit den beiden. Nach und nach dröselt sich Annies und Theos Lebens- und Familiengeschichte auf und Annie muss erkennen, dass nicht alles so war wie sie es erlebt hat.
Auf der Insel ist sie gezwungen sich ihrer Vergangenheit zu stellen und sich endlich einen Weg für die Zukunft zu überlegen. Die Angriffe auf Annie werden sehr eindringlich dargestellt, die Auflösung ist jedoch dann recht harmlos.
Schön langsam und mit viel (schwarzem) Humor lässt Susan Elizabeth Phillips die Liebe zwischen Annie und Theo wachsen. Eine Liebe, bei der beide erst lernen müssen zu vertrauen und zu akzeptieren, dass der jeweils andere die Seele berühren kann. Immer mehr erkennt man als Leser wie tief die Verbindung zwischen den beiden eigentlich ist, aber das Päckchen Vergangenheit, die verschwiegen wird, tragen beide mit sich rum und ihr Stolz lässt die ganze Beziehung fast scheitern, wenn da nicht Livia einschreiten würde. Schön zeigt die Autorin auf wie Annie zu ihrer Berufung als Puppentherapeutin findet. Die Macken der beiden (Lebens-)Künstler Annie und Theo werden sehr liebevoll beschrieben. Natürlich erkennt man sich in der leicht chaotischen, sturen und positiven, aber auch etwas naiven (was andere Menschen angeht) Annie wieder und wird so schnell in die Geschichte hineingezogen. Man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die letzten 200 Seiten musste ich dann auch wirklich am Stück lesen, weil ich wissen musste wie es ausgeht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich hab das Buch zugeklappt und es war als würde man sich für Freunde freuen, die einiges durchgemacht haben.
Im Gegensatz zum Inhalt des Buches, das im Winter spielt, scheint das Cover eine Frühlings- oder Sommerszene zu zeigen. Mir scheint der Originaltitel „Heroes are my weakness“ passender als die deutsche Übersetzung, da Annie viel über Helden nachdenkt und sich mit ihren Puppen auch selbst welche schafft, aber ich weiß, dass es schwierig ist, eine getreue Übersetzung zu finden.
Definitiv nicht das letzte Buch von Susan Elizabeth Phillips, das ich gelesen habe. Ein Buch für alle, die Liebesgeschichten mit Witz mögen.
Buchinfos:
Autor/in: Susan Elizabeth Phillips; Titel: Cottage gesucht, Held gefunden; Originaltitel: Heroes are my weakness; Übersetzt von: Claudia Geng; Genre: Frauenroman
Verlag: Blanvalet/Random House Verlagsgruppe; Erscheinungsdatum: April 2015; Seitenzahl: 510
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