Zitronensommer (Cathy Bramley)

Darum geht´s:

Rosie Featherstone kündigt ihren Job in einer Werbeagentur, weil sie die Scheinheiligkeit nicht mehr erträgt. Anfangs ist das Aushelfen im Café ihrer Nonna Maria nur ein Zeitvertreib, schließlich ist sie auf der Suche nach einem neuen, richtigen Job. Mit der Zeit wird das Café jedoch der Mittelpunkt ihres Lebens – und der ihrer Schwester Lia. Die ganze Familie versucht Nonna davon zu überzeugen, dass sie mit ihren 75 Jahren in den Ruhestand gehen soll. Die Filiale einer großen Einkaufskette setzt der Dorfgemeinschaft zu und die kämpferische Rosie lässt sich nicht unterkriegen. Die Familiengeschichte ihrer Nonna, die dank eines Heiratsantrags an die alte Dame aufgerollt werden muss, die Rastlosigkeit der eigenen Mutter und eine Episode aus ihrer Studienzeit stellen Rosies Leben ziemlich auf den Kopf. Und dann ist da noch Gabriel, der einzige Mann, den Rosie hinter die Eismauer schauen lässt, die sie sich um ihr Herz aufgebaut hat. 

So fand ich das Buch:

Die Zitronen auf dem Cover und der Titel „Zitronensommer“ haben dazu geführt, dass ich das Buch in die Hand genommen habe und den Klappentext gelesen habe. Ich liebe Zitronen und die Geschichte hat mich sofort angesprochen. Und ich hatte ein paar schöne Lesestunden. Die Familie von Rosie und die süße Dorfgemeinschaft von Barnaby sind sehr sympathisch und man fühlt sich sofort als Teil der Gemeinschaft. Sehr gerne würde ich im Café vorbeigucken. 

Die Geschichte hat verschiedene Handlungsstränge, die am Ende alle zusammengeführt werden. Ich war sehr beeindruckt, dass alle Stränge gleichwertig behandelt wurden und keiner zu kurz kam. 

Rosie ist weitestgehend eine sehr sympathische Frau, die man gern zur Freundin haben möchte. Allerdings fand ich sie auch ein bisschen anstrengend, weil sie so verbissen ihre eigene Meinung durchsetzen will. Sie hasst die Kette, die in den Ort zieht, und will sie mir allen Mitteln bekämpfen. Und in diesem Kampf stößt sie alle von sich und teilweise vor den Kopf, weil sie sich andere Meinungen nicht anhören will. 

Die Liebesgeschichte zwischen Rosie und Gabriel ist süß und langsam erzählt, wobei auch hier Rosie mehr durch ihre Sturheit kaputt macht als durch ihre Angst vor Nähe. Etwas seltsam fand ich, dass sie am Ende der Geschichte mit ihrem Peiniger Freundschaft schließt.

Schade fand ich, dass Lia ein bisschen blass blieb, dabei ist sie die Köchin der Familie, ohne die das Café nicht so leckeres Essen hat. Die Mutter Luisa ging mir ein bisschen auf die Nerven mit ihrer gehetzten Art. 

Nonna Marias Lebensgeschichte ist sehr dramatisch und man gönnt es ihr so sehr, dass sie endlich frei und glücklich ist.

Wer eine lustige, leichte Lektüre für den Sommer sucht, ist mit „Zitronensommer“ auf der sicheren Seite.