In ihrem über 600-seiten starken Roman lässt Sarah Dunant die Familie Borgia lebendig werden. Beginnend mit der Wahl von Roderigo Borgia zum Papst Alexander VI. führt sie den Leser durch das Leben des Papstes und seiner Familie, besonders im Mittelpunkt stehen die Kinder Cesare und Lucrezia, auf ihnen liegen die ganzen Hoffnungen des Vaters und der Dynastie. Cesare, ehrgeizig und scheinbar vollkommen kalt und herzlos, schmiedet Pläne, um die Dynastie auf ganz Italien auszuweiten. Die schöne und liebreizende Lucrezia ist dafür die wichtigste Schachfigur, wenn man sie nur passend verheiratet. Und fortan arbeiten Vater und Sohn daran, die Borgia unsterblich zu machen. Lucrezia wird dafür mehrfach verheiratet und Cesare, der seine Schwester ein bisschen zu sehr liebt, geht über Leichen, wenn er neue Pläne hat. Auch Alexander tut alles, um an der Legende der Borgia zu stricken, doch versucht er dafür das diplomatische Terrain zu beherrschen. Allzuviel mehr kann man gar nicht erzählen, weil man sonst dem Leser vorgreift.
Erster und letzter Satz:
Die Dämmerung färbt den Nachthimmel blassblau, als im Palast ein Fenster aufgeht und ein Gesicht erscheint, die Züge verzerrt vom Feuerschein der Fackeln an der Wand. und „Der Herzog und ich haben zu arbeiten.“
Persönliche Meinung:
Gefallen hat mir, dass es Dunant gelingt Tatsachen mit den Gerüchten und Verleumdungen über die Borgia zu einer grandiosen Geschichte zu verbinden und so die einzelnen Personen richtig zum Leben zu erwecken. Die Gerüchte, die heute noch in Umlauf sind, werden auf sehr spannende Art und Weise eingebunden und ergeben so die Möglichkeit eines anderen Blicks auf die Familie. Schön fand ich, dass es nicht ein Buch ist, das Lucrezia als intrigante, geheimnisvolle und männermordende Frau der Renaissance darstellt, sondern sie zeigt als junges Mädchen, das im Glauben erzogen ist, ihr eigenes Glück dem der Familie unterzuordnen. Die Autorin schafft es, den gefühlskalten und ehrgeizigen Cesare trotz all seiner Intrigen und Pläne als Figur zu schildern, dem man doch ein gewisses Maß an Sympathie entgegegenbringt. Es wird ganz deutlich, dass er zwar bereit ist Lucrezias Glück zu opfern, wenn es nötig ist, er aber andererseits seine Schwester nicht leiden sehen will. Lucrezia war mir sehr sympathisch, obwohl sie recht passiv dargestellt wird. Erst gegen Ende des Buches beginnt sie sich von ihrer Familie ein bisschen zu empanzipieren und eigene Entscheidungen zu treffen – soweit es möglich ist. Die damalige Zeit mit all ihrer Lebenslust, Habgier, Korruption und Gewalt kann die Autorin heraufbeschwören, so dass man wirklich im Palast der Borgia dabei ist.
Obwohl die über 600 Seiten ne ganze Menge Lesestoff bieten und auch Nebensächlichkeiten genau erklärt werden, ist es niemals langweilig und man taucht richtig ein in das Rom der Borgia-Zeit und ist immer gespannt, was wohl als nächstes passieren wird. Natürlich ist es kein Geschichtsbuch, das man hier liest, aber soweit ich das nachvollziehen kann, hält sich die Autorin schon an Bekanntes und Erforschtes über die Familie Borgia und gestaltet ein Gemälde dieser Zeit.
Sprachlich war das Buch auch in Ordnung, immer wieder werden auch über die Zeit, die verschiednen Herrscherdynastien und deren Pläne sowie Beschreibungen von Rom eingefügt. Einziger Kritikpunkt ist, dass ab und zu recht moderne Begriffe auftauchen, aber darüber kann man großzügig hinwegsehen. Da die Geschichte ein offenes Ende hat (und die Autorin im Nachwort es andeutet), bin ich gespannt auf den Nachfolgeband, denn eigentlich ist die Geschichte der Borgia noch nicht zuende erzählt.
In diesem Fall bin ich auch mal mit dem deutschen Titel so zufrieden wie mit dem Originaltitel 🙂 Denn die meiste Zeit spielt die Geschichte tatsächlich im Palast der Borgia, der mit dem vatikanischen Palast verbunden ist.
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If you´re interested in Renaissance stories and the life of dynasties you should read „Blood and Beauty“ by Sarah Dunant. She tells in this book the story of the family Borgia from the ascending by Roderigo Borgia as pope Alexander VI. and his family. The two kids, Cesare and Lucrezia, are the most important pieces in the play. Cesare, ambitious and apparently heartless, has plans to bring the Borgia on top of the italian dynasties. And Lucrezia, the beautifull and charming lady, is the most important chess piece, because it´s possible to wed her to other dynasties.
The author writes this story in a wonderfull way and you follow the family through years with all tragedies and happiness. I liked a lot, that Dunant was able to combine the true informations with all the rumors about the Borgia to a new perception of the family´s history.
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