Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar. 

Annell Richter schrieb mich vor einiger Zeit an, ob ich ihr Buch Sommer in Grasgrün gerne lesen und rezensieren würde. Da ich bei vorablesen.de schon mal eine Leseprobe gelesen hatte, das Buch aber leider nicht gewonnen hatte, war ich natürlich dabei. Es hörte sich nach einer lustigen Geschichte an und ich wurde nicht enttäuscht, so viel schonmal vorab.

              Inhalt:

Carla Schwanenfels, Rechtsanwältin mit Fachgebiet Baurecht, lebt in München, hat grade ihren Ex (und Kollegen) Paul in den Wind geschossen und sucht eigentlich nach ein bisschen Tiefgang in ihrem von der Arbeit dominiertem Leben. Und plötzlich erbt sie das alte Anwesen ihrer Tante im norddeutschen Brägenbeck. Damit kommen auch ungute Erinnnerungen wieder hoch, aber vorallem viele glückliche. Kurzentschlossen reist sie nach Brägenbeck, um ihr Erbe zu begutachten. Begleitet wird sie dabei von ihrer besten Freundin Lou, Ehefrau und Mutter und in Münchens Schickeria gut vernetzt, aber grad auf der Suche nach einem neuen Lebensinhalt. Die zwei werden im kleinen Ort erstmal skeptisch beäugt, vorallem die schrille Lou. Carla beschließt aus ihrem Anwesen, das sehr renovierungsbedürftig ist, ein Wellnesshof zu machen. Damit das überhaupt passieren kann, braucht sie die Unterstützung von Paolo und der Familie Fortezza und vorallem vom schnuckeligen Kfz-Mechaniker im Ort, Kai. Dem Mann ihrer Träume. Der Großbauer des Ortes hat aber eigentlich andere Pläne mit dem Grundstück, doch das lässt sich eine Carla Schwanenfels nicht gefallen! Und dann meint Paul er müsse auch noch ein bisschen mitmischen… Und was ein entführtes Schwein mit allem zu tun hat, das findet ihr selbst heraus!

Erster& letzter Satz:

„Und Frau Carla Schwanenfels erbt das Haus in Brägenbeck.

Nach einem letzten Blick in unser Auenland nahm ich voller Elan Kurs auf meine neue Heimat Brägenbeck.

Persönliche Meinung:

Der Autorin ist eine schöne Chicklit-Geschichte gelungen, bei der man die beiden Hauptfiguren gern begleitet und immer wieder schmunzeln muss. Das Buch lässt sich in einem Rutsch durchlesen und ist nicht sehr kompliziert, so dass es den Geist nicht vor große Herausforderungen stellt, ganz so wie man sich das bei diesem Genre wünscht. Man wird wunderbar unterhalten, während man die Großstadtpflanzen auf ihrem Weg ins neue Leben im Dorf und bei den Renovierungsarbeiten begleitet. Die sympathischen Figuren lassen einen das Buch gar nicht mehr weglegen wollen, weil man wissen will, was als nächstes passiert. Besonders die „Bedrohung“ durch die Schweinemastanlage interessiert einen doch. Und das ist auch mein einziger Kritikpunkt am Buch. Ich finde es schade, dass die Topanwältin im Baurecht Carla Schwanenfels die Pläne des großkopferten Bauern nicht auf juristische Weise vereitelt, sondern mit einer schnöden Schweineentführung. Das passt irgendwie nicht zur Figur der Superanwältin. Wobei die Schweineentführungsszene so lustig ist, dass sie schon ins Buch gehört, besonders, weil die schräge Lou großartige Fährigkeiten beim Schweine-sitting entwickelt. Am Ende geht dann alles etwas schnell, aber das ist schon ok. Und die Lösung wie man dem versnobbten Ex ne neue Flamme an den Hals hängt ist zum Kaputtlachen geschrieben. Nett liest sich auch die Renovierung durch die Familie Fortezza, die (inklusive Mamma Emilia) das Haus auf Vordermann bringt und Carlas Traum vom Wellnesshof überhaupt erst möglich macht. Die Verwirrung über Carlas Facebook-Status wird so ein bisschen am Rande gebracht, das hätte man sicher noch etwas mehr ausbauen können.
Ich bin sehr auf die angekündigte Fortsetzung gespannt. Und wer bis dahin einen lustigen Abend auf dem Sofa verbringen will (das Wetter soll ja schlecht werden am Wochenende), der kann sich ja nach Brägenbeck verabschieden und Carla und Lou begleiten. Und Kai mit den schönen Augen und den tollen Oldtimern.

Cover& Titel:

Das Cover zeigt auf hellem Hintergrund den Titel in geschwungener Schrift und in verschiedenen Grüntönen. Neben Schmetterlingen, einem Vogel und Grünzeug sind oben rechts karierte Gummistiefel und unten links ein blaues Cabrio zu sehen. Da die beiden Freundinnen beim ersten Mal mit Lous Cabrio anrauschen und Gummistiefel auf dem Hof besser gebraucht werden können als Higheels, ist das Cover passend zum Inhalt gestaltet und nimmt mit der minimalistischen Darstellung Bezug auf den Inhalt. Was genau mit dem Titel Sommer in Grasgrün gemeint war, ist mir nicht ganz klar und lässt dem Leser Raum für Spekulationen. Sind die grünen Kleider gemeint, die Lou so gerne trägt? Oder dass Carla und Lou von einem naturverbundenen Leben im Grünen träumen? Vielleicht beides? Oder gar nix davon oder was ganz anderes? Auf jeden Fall passt der Titel irgendwie zum Text, auch wenn ich nicht genau begründen kann wieso. Ich hab mich gefragt, ob die Anspielung auf „Sommer in orange“ absichtlich ist oder nur mir beim ersten Hören kam? Ich finde, es gibt da ja durchaus Überschneidungen. Ein abgelegener Hof, Städter, die plötzlich auf dem Land leben, Dorfbewohner, die zunächst skeptisch sind…
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I was asked by the author to read this new book. It´s a chicklit-story, where the lawyer Carla Schwanenfels inherit an old farm in northern Germany. She decides to redecorate the estate and needs therefor the help of the italian family Fortezza, who refurbishs the house, so Carla can open a wellness farm for stressed managers. She´s supported by her best friend Lou and motor mechanik Kai, Carlas new boyfriend. The big farmer of the village has other plans with Carla´s property: he wants to open a hog feeding. But Carla defends herself against him and kidnapps his breeding sow. This book is a funny chicklit-story with a lot of congenial persons and a relly comical housewarming party.

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