Holunderliebe (Katrin Tempel)

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© Piper Verlag

Lena hadert grade mit allem: das Geschichtsstudium langweilt sie, der Prof findet ihr Referat schlecht und Eric hat sie abserviert, weil er ein blondes Betthaserl gefunden hat und außerdem mehr Zeit für´s Studium bräuchte. Richtig glücklich ist Lena, wenn sie in der Erde buddeln und sich um Pflanzen kümmern darf. Da sie ihren Schein nur mit einer guten Hausarbeit retten kann, geht´s also in die Uni  – Bib von Münster. Ohne zu wissen warum, packt sie ein Buch aus dem 16. Jahrhundert ein und nimmt es am Freitag abend mit nach Hause. 

Bei einem kleinen Radunfall wird das Buch beschädigt und die befreundete Restauratorin findet im Einband ein Gedicht des Mönchs Walahfrid. Lena glaubt, auf der Insel Reichenau hinter das Geheimnis des Gedichts und vor allem der darin genannten Pflanze Ambrosia zu kommen (mit einer sensationellen Entdeckung sieht die Uni vielleicht darüber hinweg, dass sie das Buch entwendet und beschädigt hat…). Kaum am schönen Bodensee angekommen, wird Lena von seltsamen Träumen und Visionen heimgesucht, die ihr Szenen aus dem Leben von Walahfried, dem Fremden Thegan und der Fischerstochter Hemma zeigen. Außerdem trifft sie auf der Insel Simon Linde, der einen seit Jahrhunderten in seiner Familie befindlichen Kräuter – Tee – Laden betreibt und über Pflanzen noch besser Bescheid weiß als Lena selbst. Was sie noch nicht ahnt, ist, dass ihrer beiden Leben durch eine Begebenheit in der Vergangenheit verbunden ist. Im Laufe der Geschichte erfährt Lena mehr vom Geheimnis der Ambrosia – Pflanze und auch über sich und ihre Familie, die eine traurige Verbindung zur Reichenau hat.
 
Einerseits fand ich die Sache mit den Träumen und Visionen etwas konstruiert, aber es ist andererseits natürlich schwierig eine Geschichte aus dem 9. Jahrhundert mit einer Geschichte von heute zu verknüpfen. Insofern ist es schon gut gelöst. Der namensgebende Hollunder taucht mehrmals fast beiläufig auf und ist mit einer Legende verbunden.
Ein Buch über eine Liebe in der Vergangenheit, einen heilkundigen Mönch mit seinem Garten, über eine geheimnisvolle Pflanze, heilkundige Hebammen (oder sind es Hexen?!) und eine junge Studentin auf der Suche nach ihrem Weg. Sie deckt dabei ein Familiengeheimnis auf, kommt hinter die Bedeutung der Ambrosia und findet die Liebe. Keine sehr komplizierte Geschichte, bei der man sich konzentrieren muss, aber auf jeden Fall lesenswert (Es muss ja nicht immer die harte Kost wie Schiller, Goethe und Shakespeare sein 🙂 ).
Habt nen schönen Tag!
 
Eure Ines
 

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