Tanz der Tarantel (Kirsten Wulf)*

Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar.

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© KiWi Verlag

Da ich bereits das erste Buch von Kirsten Wulf „Aller Anfang ist Apulien“ gelesen habe, musste ich natürlich auch das zweite lesen. Wieder ist Elena von Eschenburg die Hauptperson der Geschichte. Sie hat sich gemeinsam mit ihrem Sohn Ben im süditalienischen Lecce gut eingelebt und bewohnt eine Wohnung im Palazzo ihres Onkels Gigi. Ben hat ist in der Schule integriert und Elena möchte jetzt gern wieder als Fotojournalistin arbeiten. Eines Abends trifft sie in einem Nachbarort auf eine Musikgruppe, die Pizzica, eine traditionelle Musikart der Gegend, spielt. Sofort ist Elena fasziniert von der Magie der Musik und beschließt über die Gruppe Lu Ientu (der Wind), eine der bekanntesten dieser Gruppen, ein Portrait zu machen. Die Gruppe wurde gegründet von Nicola, der mit Lu Ientu den alten salentinischen Musikstil der Taranta wiederbelebt hat. Der Legende nach konnte mit dieser Musik früher das Gift von Spinnen und Schlangen aus gebissenen Menschen herausgetanzt werden. Nicola ist bereit für ein Portrait und führt Elena in die Welt des Pizzica ein. Eines Morgens bekommt sie von ihm eine SMS, dass sie sich mit ihm in der Kapelle in Galatina treffen soll. Als sie dort ankommt, findet sie Nicola tot und drappiert wie einen Tarantato (einen dieser Gebissenen). Der übereifrige Dorfpolizist hält sie erstmal für die Täterin und lässt sie verhaften. Doch Commissario Cozzoli, der schon den letzten Fall mit Elena gelöst hat, mischt sich ein und so kommt Elena wieder frei. Fortan werden sie und ihre Sohn bedroht, denn jemand hat Elena beobachtet in der Kapelle und möchte, dass sie die Fotos, die sie dort gemacht hat, veröffentlicht. Trotz allem kann Elena sich nicht zurückhalten und muss herausfinden wer Nicola warum umgebracht hat. Wer hat einen Nutzen von Nicolas Tod? Was hat dessen Bruder Massimo damit zu tun? Und gibt es eine Verbindung zu den mysteriösen Diebstählen jahrhundertealter Olivenbäume? Die Lösung des Falles finden Cozzoli und Elena in der Vergangenheit…

 
Kirsten Wulf gelingt es den Süden Italiens so lebendig und positiv zu beschreiben, dass man am liebsten mal kurz in Lecce vorbeischauen möchte, um die sympathischen und manchmal auch skurilen Personen zu treffen. Von der ersten Seite an zieht die Geschichte einen mittenhinein in den heißen Sommer Süditaliens und in die chaotische Familie von Elena. Wie immer ist Gigi der Garant, dass alles irgendwie doch organisiert abläuft und am Ende alle keine allzu großen Gefahren bestehen müssen. Besonders amüsiert hat mich die Reise von Elenas Chefredakteurin, die mit einem totalen Touristenblick auf Italien schaut und natürlich nur das Bilderbuch-Italien sieht. Selbstverständlich kennt wieder jeder jeden und so helfen alle mit mehr oder weniger neuen Informationen mit, dass Elena und der Commissario den Fall schließlich lösen können. Das Cover gefällt mir sehr. Darauf zu sehen eine Landzunge mit einer alten Stadt direkt über dem weiten Meer und vor blauem Horizont. Den Titel Tanz der Tarantel finde ich sehr gut gewählt und passend zum Inhalt. Ein winziges Problem hatte ich anfangs mit den Rückblenden, die über die Zeit vor Nicolas Tod berichten. Die kamen für mich etwas unvermittelt. Alles in allem ein großartiger Krimi aus dem tiefen, wilden Süden Italiens über die Macht und Magie der Musik und eine Landschaft, die man sonst nicht so in Romanen und Krimis zu „sehen“ kriegt. Diese Buch sollte unbedingt auf den Sommer-Strand-Sonne-Lesestapel und ist eine großartige Lektüre für den (Italien-)Urlaub.
 
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I read already the first book by Kirsten Wulf, so I needed to read this too. I got this book by the publisher´s house as a reviewer´s copy and I love it. Elena, the protagonist, lives now with her son Ben at the southitalian Lecce in the palazzo of her uncle Gigi. Ben loves his new school and Elena wants to start working as a foto journalist again. One evening she listens to the pizzica-music (a traditional southern italian music style) at an event in the neighboring place and is fascinated. She decided to make a portrait of the famous group „Lu Ientu“ (the wind) and his creative head Nicola. Elena gets a sms, in which Nicola wants her to come to an old chapel, where she finds him dead. A bustling police officer thinks she´s the murderer and arrests her. But Commissario Cozzoli intervenes and she comes free. From now on Elena and her son are threatened by an unknown. But Elena needs to know who´s the murderer of Nicola and starts to investigate. Who´s the murderer? What has Nicolas brother Massimo to do with? And is there a connection between Nicolas death and the burglary of century old olive trees?
 
The author creates a wonderfully south italian, where you want to travel to and meet the lovely and droll persons. It´s a really great book for the (italian) vacations. So, if you speak German or when the book is published into your language, you should read it!
 
* dieses Rezensionsexemplar wurde mir vom KiWi-Verlag zur Verfügung gestellt/ this reviewer´s copy I got from the KiWi-publishing house

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