Steif und Kantig – zwei Schwestern ermitteln (Gisela Garnschröder)*

Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar.

Inhalt:
Isabella Steif und Charlotte Kantig, beide Lehrerinnen im Ruhestand, leben nebeneinander in einem Doppelhaus und sind Schwestern. Auch wenn sie sich manchmal auf die Nerven gehen, sind sie immer füreinander da. Isabella, die ältere, legt viel Wert, darauf dass sie Akademikerin war, während Charlotte eher das Leben genießen kann. Sie beschließen in ihrer Rente als Fremdenführerin im Dorf zu arbeiten. Eines Tages ist sich Isabella sicher in Charlottes Garten einen Toten gesehen zu haben, nur ist der plötzlich weg. Doch dafür gibt es in der Güllegrube von Bauer Eschter, dem Biobauernhof des Ortes, einen echten Toten. Er wurde erschlagen und ist an den Gasen in der Grube verstorben. Der Tote arbeitete für eine Agrarmittelfirma und Isabella kann aus seinem Hotelzimmer wichtige Unterlagen „retten“, die sie gern ihrer Freundin Vivian, einer Biologin zeigen würde, um sie zu verstehen. Doch Vivian ist nicht zu erreichen und scheint verschwunden. Dafür taucht im Dorf eine junge Frau auf, die aussieht wie Vivian. Und als dann noch Paul, der Landarbeiter vom Bauer Eschter von der Häckselmaschine im Maisfeld überfahren wird, ist den Schwestern endgültig klar, dass sie auf eine ganz gefährliche Sache gestoßen sind und den etwas trotteligen Dorfpolizisten bei der Aufklärung helfen müssen (gegen deren Willen versteht sich ;-)). Wer ist der Mörder im Dorf? Und was hat Ottokar, Charlottes Verehrer, mit all dem zu tun? 

 

Erster und letzter Satz:

Eine Taube gurrte in der hohen Buche, die über die Gartenhecke ragte.

Sie waren eine fröhliche Runde und feierten bis in den späten Abend hinein.

Persönliche Meinung:

Die Geschichte fängt ein bisschen behäbig an, es wird viel Wert auf die Tagesabläufe der beiden Schwestern gelegt und die Dorfstruktur vorgestellt. Erst mit dem zweiten Toten nimmt die Geschichte an Fahrt auf und ist dann recht schnell aufgeklärt. Es handelt sich für mich um eine Mischung aus Roman, Chicklit (eher für ältere Damen) und Krimi, hat recht witzige Elemente und geht sehr auf das Verhältnis der beiden Schwestern zueinander ein. Leider waren die Krimielemente für mich ein bisschen zu schwach ausgeprägt. Die Geschichte ist aber dennoch ein schönes Lesevergnügen und gibt Einblicke in die westfälische Provinz, wobei es das Dorf Oberherzholz wohl so auch in anderen Regionen gibt. Für mich als Gästeführerin war es natürlich nett zu lesen, dass Steif und Kantig als Fremdenführerinnen in ihrem Ort arbeiten und sie so auch an ihre Infos kommen und alle Leute kennen. Aber dass die beiden bei jeder Führung „üppiges Trinkgeld“ bekommen, fand ich dann ein wenig überzogen dargestellt. Wie oft bei Provinzkrimis mit Hobbyermittlern lebt die Aufklärung von Zufällen. Da beide Ermittlerinnen Lehrerinnen waren, kennen sie viele der Leute aus dem Dorf und kommen so an Infos ran. Die Figuren sind eigenständig und interessant geschaffen, die Ermittlerinnen auch recht sympathisch (wobei mir Charlotte sympathischer war als Isabella). Die Nebenfiguren der beiden Nachbarn sind ein bisschen geheimnisvoll gegeben, zumindest am Anfang. Wobei ich es schade fand, dass Hr. Looch nur so eine Randfigur war und gegen Hr. Breit nicht mehr Verdachtsmomente aufkamen. Auch die Figur des bösen Anwalts hätte man irgendwie noch boshafter darstellen können. Charlotte und Isabella sollen so um die 60 sein, wirkten für mich aber durch ihre dargestellte Tagesroutine irgendwie älter, was jetzt aber kein Problem war. Wer der Mörder war und welches Motiv dahintersteckt, verrate ich natürlich nicht, das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Steif und Kantig – zwei Schwestern ermitteln ist ein lustiger Provinzkrimi, bei dem es um das Verhältnis der beiden Schwerstern Charlotte und Isabella geht, die im Alleingang zwei Morde und noch ein weiteres Verbrechen aufklären. Eine nette Sofa-Lektüre für den Herbst. Also, lesen!

Cover und Titel:

Das Cover zeigt eine gemalte Dorfidylle. Im Vordergrund ein Traktor mit einem Hahn auf einem abgeernteten Feld, im Hintergrund ist das Dorf zu erkennen, das sich um die Kirche drängt. Es ist ein helles und freundliches Bild und steht somit im Gegensatz zum Inhalt, wo immerhin ein paar Leichen gefunden werden. Aber schließlich kann diese Idylle ja auch wieder hergestellt werden. Der Titel ist passend gewählt, schließlich ermitteln die Schwestern Steif und Kantig im Fall. Aber über den Inhalt sagt der Titel darüberhinaus nix aus.
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This is a crime novel, where two sisters – both retired teachers – investigate in their little village. They recognize that the accident of a man wasn´t an accident and find the offender for both murderer. By the way they also expose a scandal with genetically modified corn. It´s a nice crime novel to read. I liked the investigators, they are shown as very friendly. The bad advocate was for me not bitchy enough, but the minor characters are characterized as the nice, but a bit mystic people. Because the investigators were teachers they know a lot of people in the village and so they get to know a lot by accident. This is necessary, because they have no access to the official documents of the police as the policeofficers (shown as a bit stupid) didn´t believe them and don´t want to have a lot of work…

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