Lennart Malmkvist und der ganz und gar wunderliche Gast aus Trindemossen (Lars Simon)

Inhalt:

Lennart Malmkvist hat es mit einem seltsamen Fall zu tun. Im Haus des Göteborger Museumsdirektors Prof. Dr. Hellström scheint es zu spuken seit dessen Frau verschwunden ist. Gemeinsam mit seinem Mops Bölthorn, der unter bestimmten Umständen sprechen kann, macht er sich auf die Suche nach dem nächtlichen Besucher und der verschwundenen Frau. Dabei trifft er auf allerlei magische Wesen und muss sich seinem größten Widersacher stellen. Ein Orakel prophezeit ihm zudem, dass er auf einen Freund aufpassen muss. Und nebenbei soll er auch noch seinen Zaubereiladen eröffnen. Ach ja, und die Polizei mischt auch noch mit. Ganz schön was los im Leben von Lennart Malkmkvist.

Meine Meinung:

Als großer Fan von Skandinavien, lese ich unglaublich gerne skandinavische Krimis oder Krimis, die in Skandinavien spielen. Vor allem seit ich im Studium dazu mal ein Seminar hatte. Und es darf gern auch ein bisschen magisch werden. Daher hat mich das Buch gleich angesprochen und ich wurde auch nicht enttäuscht. Im Gegensatz zu vielen skandinavischen Krimis ist dieser hier zwar spannend, aber nicht sehr brutal. Zwar haben wir einen bösen Gegenspieler, der gerne mit Pistole und Zauberstab hantiert, aber wirklich gefährlich oder gruselig wurde es nicht. Immer war irgendwie ein Augenzwinkern beim Lesen zu finden. Auch wenn es dramatisch wurde und beim Showdown dann auch wirklich etwas trauriges passiert. Aber ansonsten fand ich die Hintergrundgeschichte, wegen der all die Verbrechen passieren, etwas harmlos. Oder ich konnte die gesamte Tragweite nicht erfassen, weil mir der erste Band fehlte, auf den immer wieder verwiesen wird. Da das Buch aber eine abgeschlossene Geschichte ist, braucht man den ersten Band nicht, um der Geschichte zu folgen. 

Die Figuren sind überzeugend konstruiert und gerade die „guten“ Hauptfiguren sind auch wirklich freundlich und sympathisch. Auch die magischen Figuren, die auftauchen, haben ihre ganz eigenen Charaktere. In dieser magischen Welt tauchen die bekannten skandinavischen Fabelwesen wie Trolle und Feen auf und spielen auch eine entscheidende Rolle. Die beiden Welten sind sehr überzeugend miteinander verwoben und ergänzen sich in der Figur Lennart Malmkvist. Gespannt bin ich wie es mit einer der Nebenfiguren weitergeht, die ich im Verdacht habe, zur dunklen Seite der Magie zu gehören. 

Der Hauptgegner blieb für mich beim Lesen ein bisschen schwach. Alle haben fürchterliche Angst und auch gehörig Respekt vor ihm, aber für mich war er nicht ganz so gefährlich. Auch die magische Organisation, die hinter allem steckt, scheint mir noch nicht so wirklich bösartig. Aber ich lasse mich überraschen wie es mit Tryggvarsons Erben weitergeht. 

Die Umgebung ist so schön beschrieben, dass ich richtig das Gefühl hatte mit Lennart und Bölthorn durch Göteborg zu laufen. Dass Malmkvist eine Liebesallergie hat, tut mir leid für ihn, es ist aber eine erfrischende Idee für eine Hauptfigur. Meine Lieblingsfiguren waren mal wieder Nebenfiguren: die Köchin und die Feenkönigin. 

Insgesamt handelt es sich um eine unterhaltsame Mischung aus Magie und Krimi mit sympathischen Hauptfiguren, einem Lennart, der noch das Zaubern lernt und vielen Anspielungen auf skandinavische Mythologie und Geschichte. Eine schöne Sommer-Liegestuhl-Lektüre. Aber vielleicht suche ich doch noch Band 1, um die Vorgeschichte zu verstehen…