Das Dornenhaus (Lesley Turney)

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© Piper

Hannah Brown arbeitet als Wissenschaftlerin im Museum in Bristol. Und als Wissenschaftlerin ist sie es gewohn rational zu denken. Deshalb erschrickt sie beinahe zu Tode als sie eines Tages ihre Freundin Ellen im Museum sieht. Denn – Ellen ist seit fast 20 Jahren tot. Wegen ihres mysteriösen Todes hatte Hannah schon einmal einen Nervenzusammenbruch und jetzt große Angst wieder die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren. Zum Glück hat sie in ihren Kollegen Rina und John gute Freunde, die ihr, obwohl sie nicht genau wissen was Hannah so aus der Bahn wirft, helfen. In Rückblenden erzählt Hannah dem Leser von ihrer ersten Begegnung mit Ellen und ihrer Freundschaft. Ellen zog mit ihren Eltern in Hannahs Dorf ins Haus ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter, das Thornfield House.

Die Freundschaft der Mädhcen geriet aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit und der Tatsache, dass sich Jago, Hannahs Ziehbruder, und Ellen ineinander verlieben, immer wieder in Krisen. Der Tod von Ellens Mutter verschärft die schwierige Beziehung zwischen Ellen und ihrem psychotischen, cholerischen Vater. Dieser ist völlig verrückt und tyrannisiert Ellen wo er nur kann. Ellens einzige Hoffnung ist, ihn, wenn sie volljährig ist, endlich verlassen zu können. Schließlich kommt es zu einem Drama, das das Leben von Hannah, Ellen und Jago für immer verändert. Und bis in die Gegenwart hineinwirkt. Schließlich muss Hannah zu einer Konferenz nach Deutschland reisen und kann dort zufällig ihre Dämonen der Vergangenheit besiegen.
 
Das Buch ist spannend geschrieben und man leidet mit Hannah mit. Im Gegensatz zu Die fremde Frau, dem ersten Buch der Autorin, ist das Buch nicht so geheimnisvoll. Dort wusste man lange nicht, ob die Protagonistin spinnt oder ob es spukt, hier ist schnell klar, dass Hannah sich einbildet Ellen zu sehen. Hannah war mir als Erwachsene sehr sympathisch, aber als Teenager fand ich sie einfach nur nervig. Sie himmelt Ellens Vater an und erkennt nicht, dass Ellen in allem, was sie ihr über ihn erzählt, die Wahrheit sagt und erkennt erst fast zu spät, dass er wirklich verrückt ist. Ellen hingegen war mir als Jugendliche sympathischer als Hannah, weil sie versucht auszubrechen und nicht so passiv ist wie Hannah. Die Erklärung, warum Hannah glaubt Ellen zu sehen, ist dann relativ einfach, und doch überraschend, da die Autorin den Leser lange etwas anderes glauben lässt. Sorry, dass es so umständlich formuliert ist, aber sonst verrate ich zu viel 🙂 Ich finde, es lohnt sich, das Buch zu lesen, man wird mit der Geschichte gut unterhalten. Außerdem fand ich, dass es keine Längen hatte, sondern in sich überzeugend und gut komponiert ist. 
Das Cover find ich ausgesprochen passend gewählt. Aus der Dunkelheit führt eine Brücke den Blick des Betrachters direkt auf ein altes englisches Landhaus zu, das irgendwie abweisend und einladend zu gleich ist. Dadurch, dass man nicht viel mehr sieht als ein Stück Wiese, das Haus und die Brücke, weiß man nicht, was auf einen zukommt.
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The book Das Dornenhaus („the thorn house“) tells the story about the friendship of Hannah Brown and Ellen Brecht. Today Hannah is a scientist and doesn´t believe in ghosts. But she gots the shock of her life as she thinks, that Ellen stands in her museum in Bristol. For – Ellen is dead for nearly 20 years. Hannah had years ago a mental breakdown because of her death and is afraid of a new one now. In flashback Hannah refers to her life and the friendship to Ellen. Ellen moved with her parents to the house of her died grandmother, the thornfield house. After the death of Ellen´s mother the problems between Ellen and her psychotic father ascended. He´s tyrannizes her in every way. The two girls go through thick and thin, but their friendship has also their crises, because the two are completely different and Ellen fell in love to Jago, Hannah´s foster brother. And finally it comes to a big drama, which changes the life of Ellen, Hannah and Jago forever. And it affects Hannah´s and Jago´s until today. 
As a teenager I didn´t like Hannah much, I found Ellen more friendly, because she tried to change her life. Hannah was very naive and didn´t see that Ellen´s father is completely crazy. She adores him and recognizes his true nature nearly to late. But the adult Hannah I liked. The explanation why Hannah sees Ellen, you have to find out, when the book is published in english.

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