Eine Frau für den Barista – Ein Toskana-Krimi (Marco Malvaldi)

csm_produkt-11452_62ae6da217© Piper Verlag

Inhalt

Im kleinen Ort Pineta verschwindet plötzlich eine Frau, doch ihr Mann erstattet keine Anzeige. Für die Einwohner ist klar, dann muss er der Mörder sein. Auch für die vier Herren gesetzten Alters, die in Massimos BarLume quasi wohnen, steht das eigentlich fest. Und als ein bekannte Hellseher auch noch seinen Senf dazu gibt, tot aufgefunden wird und die Vermisste wie aus dem Nichts wieder erscheint, sind nicht nur die Kombinationsgabe der vier Alten von Nöten, sondern auch Massimos Mathematikkenntnisse und die Infos der Kommissarin Alice Martelli. Diese zieht die Ermittlungen in der Bar bei einem Cappuccino dem tristen Büro vor und so kommen sie gemeinsam den Machenschaften auf die Spur. Und als Nebenhandlung suchen die vier Alten für Massimo eine Frau, aber natürlich nur im Verborgenen…

Persönliche Meinung

Im Buch von Malvaldi erscheinen eine Menge sympathische und witzige, aber auch recht durchgeknallte und skurrile Personen, die mehr oder weniger an der Geschichte beteiligt sind. Es handelt sich um eine eigenständige, abgeschlossene Geschichte, aber um die Hauptpersonen besser kennenzulernen und auch  zu verstehen muss man wohl die vorherigen Bücher gelesen haben. Ich habe das bisher noch nicht und daher hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten in die Freundschaft und Beziehungen der vier Alten untereinander, zu Massimo und zu Alice reinzukommen. Ich habe nicht alle Anspielungen auf Anhieb verstanden. Daher werde ich die vorherigen Geschichten auch noch lesen „müssen“. Denn wie gesagt, die Figuren waren mir durchweg sympathisch. Ich mag es ja, wenn die Figuren Persönlichkeiten sind und man sie sich so richtig vorstellen kann. Das ist mir beim Lesen gut gelungen. Vor meinem geistigen Auge konnte ich die Bar und ihre „Bewohner“ wirklich sehen, es war, als würde man bei einer Tasse Espresso mit in der Bar sitzen.

Die Idee, einen Ermittler zu haben, der einerseits Barista ist und andererseits Mathematiker, fand ich ausgefallen, das ist mir bisher noch nicht untergekommen. Interessant fand ich, dass man die freche, deutliche Stimme des Erzählers immer wieder durchhört, er den Leser auch teilweise direkt anspricht und man so Teil des Ermittlerteams wird. Das hatte ich in letzter Zeit in keiner Geschichte so deutlich gespürt. Anfangs plätschert die Geschichte so unter italienischer Sonne dahin und es passiert nicht allzu viel, aber dann nimmt sie durchaus Fahrt auf. Einige Wendungen waren für mich nicht unbedingt nachvollziehbar, werden dann aber von Massimo und Alice in einem Gespräch erklärt.

Gekauft habe ich das Buch, weil ich das Cover so schön fand und das ein bisschen Sommerurlaub und Frohsinn verspricht. Ich hab eine lockere Krimigeschichte erwartet, war im Großen und Ganzen auch passierte. Einige Zeit war ich ein wenig planlos bei den Ermittlungen und konnte nicht immer folgen. Ich weiß nicht genau woran das liegt, aber es war trotzdem eine nette Lektüre und man reist beim Lesen direkt in einen schönen, entspannten Italienurlaub nach Pineta. Da der Titel „Eine Frau für den Barista“ heißt, hatte ich ein bisschen mehr Drive in der Beziehung von Massimo und Alice erwartet bzw. dass sich die Alten mehr einmischen. Das kam bei mir aber nicht so direkt an, daher bin ich gespannt wie die Geschichte im nächsten Band weitergeht.