Ich hoffe ihr hattet schöne Weihnachtstage und eine entspannte Zeit mit Familie und Freunden und wurdet reich beschenkt. Ich habe die Zeit auch dazu genutzt ein Buch fertigzulesen, das ich euch jetzt hier vorstellen werde. 

Das Buch heißt vollständig In nomine diaboli – Ein Kriminalroman aus der Zeit des Konstanzer Konzils. Es ist ein Krimi mit 770 Seiten. Das ist doch mal ne Ansage… Doch lasst euch nicht von der Menge an Seiten abschrecken, das Buch ist wirklich gut.
 
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© Gmeiner Verlag

Cunrat Wolgemut, ein Bäckergeselle aus Weissenau, reist nach Konstanz, um während des Konstanzer Konzils bei seinem Onkel, Bäckermeister Katz, zu helfen. Doch dort angekommen, muss der naive (und von den Autoren nicht gerade mit Schönheitsattributen ausgestatette und zudem stotternde) Bäckergeselle sich den Avancen seiner notgeilen Cousine Bärbeli erwehren, was ihm nicht wirklich gelingt. Dies bringt ihn in große Schwierigkeiten, weshalb er schließlich die Bäckerei Katz verlassen muss. Er schließt sich fahrenden Bäckern aus Italien an. Nach einer Schlägerei unter Bäckergesellen trifft er im Spital seine große Liebe Margarete. Währenddessen treibt in der Konzilsstadt ein Mörder sein Unwesen. Zeitweilig werden Cunrad und Giovanni, sein deutsch-italienischen Bäckerkollege, verdächtigt damit etwas zu tun zu haben, doch sie finden heraus, wer das eigentliche Opfer der Anschläge sein soll. Hilfe bekommen die beiden Bäckergesellen von Poggio Bracciolini, einem italienischen Humanisten und Papstsekretär, der vorallem deshalb nötig ist, weil die beiden Bäckergesellen natürlich in der mittelalterlichen Hierarchie keine großen Sprünge machen könnten. Im Laufe der Geschichte kommt noch Simon Ringlin, der Vater von Lucia, zu den Ermittlern. Lucia, eine wunderschöne Italienerin, muss ihr Leben als Hure verbringen und ist die große Liebe von Giovanni. Doch nach dem Einzug der Mailänder Delegation in die Stadt verschwindet die temperamentvolle Lucia plötzlich spurlos, was Giovanni und Simon in große Wut und Trauer versetzt. Als auch Ringlin Opfer des Mörders wird, zieht sich die Schlinge um die Ermittler immer enger. Sie kommen dem Mörder auf die Spur und können ihn an einem weiteren Anschlag hindern, doch dann kann er fliehen. Mehr wird hier nicht verraten :-). Und dank Cunrat finden Giovanni und Lucia noch ihr Glück. Und auch Cunrat und Gretli haben eine Zukunft. 

 
Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen. Sehr positiv fand ich, dass ich bis kurz vorm Ende nicht wusste, wer der Täter war, ja nicht mal eine Vermutung hatte. Obwohl ich den Täter am Anfang schon mal in Verdacht hatte. Vielleicht verliert man den Täter wieder aus den Augen wegen der hohen Anzahl an Protagonisten und Nebenfiguren, sowohl historischer als auch erfundener. Witzig ist die Idee, die Sichtweise Poggios in Briefen an einen Freund zu zeigen, während die Geschichte sonst aus der Perspektive der Bäckergesellen erzählt wird. Man merkt beim Lesen die große Begeisterung und auch das breite Hintergrundwissen der Autoren zur Zeit des Konstanzer Konzils, doch ab und zu ist die Geschichte ein bisschen ausführlich geraten, sodass der eigentliche Krimi in den Hintergrund tritt. Die Geschichte und das Alltagsleben zur Zeit des Konzils werden locker berichtet, sodass man nicht das Gefühl hat ein trockenes Geschichtsbuch zu lesen, aber ab und zu hätte man vielleicht auch auf die eine oder andere historische Anekdote verzichten können, zumal sie für den eigentlichen Krimi nicht wichtig ist. Für Leute, die an Geschichte interessiert sind, ist es aber auf jeden Fall interessant sich mit diesem Buch in die Zeit des Konzils zu versetzen und dadurch vielleicht animiert zu werden sich an die trockenen Geschichtsbücher zu setzen :-) 
Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch, das ich nur empfehlen kann. Und das sage ich nicht, weil ich die Autoren kenne und sie das hier vielleicht mitlesen, sondern weil ich es ein wirklich gutes Buch finde. 
 
Viel Spaß beim Lesen und Eintauchen in eine längst vergangene Zeit, die ab nächstem Jahr in Konstanz eine sehr große Rolle spielen wird!
 
PS: Die im Buch vorkommenden Briefe von Poggio sind erfunden – da die Autoren schon mehrfach drauf angesprochen wurden, wo sie diese Briefe denn gefunden hätten, erwähne ich es hier nochmal :-)!
 
 
Liebe Grüße
Ines

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