Spiel „Die Villa des Paten – Krimi-Kartenspiel für Teamplayer“ (Jörg Domberger)*

Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Domberger-Villa-Paten-Kartenspiel-TeamplayerVor kurzem wurde ich vom Gmeiner-Verlag gefragt, ob ich ein Krimi-Kartenspiel testen möchte. Da ich gerne spiele und ein Krimifan bin, wollte ich. Zusammen mit zwei Freunden verbrachte ich einen lustigen Abend, an dem wir das Spiel getestet haben.

Das Spiel „Die Villa des Paten – Krimi-Kartenspiel“ wurde von Jörg Domberger erfunden und verspricht Spielspaß für Teamplayer. Dieser Aspekt, als Team zu einem Ergebnis zu kommen, fand ich sehr spannend.

 

Ziel des Spieles und Einschränkungen

Das Ziel des Spieles ist einen Mafia-Paten und seine 13 Leibwächter zu besiegen. Diese haben sich im Keller der Villa des Paten verschanzt und müssen nun von einem Ermittlerteam nach und nach außer Gefecht gesetzt werden, um am Ende den Paten auszuschalten. Gemeinsam entscheiden die Spieler (=Ermittler) welchen Leibwächter sie verhaften wollen. Einige Einschränkungen sind vorgegeben: Die unten liegenden Karten können nicht gespielt werden, und die zu besiegende Karte muss zwei freie Spielkartenkanten haben. Wenn also oben, unten und links jeweils eine Karte liegt, kann man den Leibwächter noch nicht verhaften.

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So sieht eine „Villa des Paten“ (also eine Spielrunde aus). Das sind die Rückseiten der Karten, die großen Zahlen zeigen an wieviele Symbole man spielen muss, um den Leibwächter zu besiegen. Die kleinen Zahlen zeigen an welcher Position das Symbol gespielt werden muss. Als kleine Hilfe für die Ermittler
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Der Einsatzleiter bekommt diese Aufstellerkarte. Einsatzleiter ist immer der Spieler, der die erste Karte in der Runde spielt.

 

So war´s für uns

In den ersten zwei Runden spielten wir – wie in der Anleitung vorgeschlagen – die leichte Version. Das heißt, dass alle Polizeikarten im Einsatz sind. Mit den Symbolen darauf (Polizeimarke, Polizeiauto, Handschellen, Pistole) kann man die Leibwächter besiegen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Leibwächter verdeckt auf den Tisch liegen und auf der Kartenrückseite erstmal nur spärliche Infos zur Verfügung stehen, z.B. dass an 2. Stelle eine Handschelle benötigt wird, oder dass man keine Polizeiautos braucht. Jetzt müssen die Spieler entscheiden, ob sie vermutlich die Karten haben, um den Leibwächter zu besiegen und in welcher Reihenfolge die Spieler ihre Karten ablegen. Da man den Sinn relativ schnell versteht, haben wir in den folgenden Runden die Polizeikarten reduziert, was es etwas schwieriger macht die Leibwächter zu bekämpfen, da eventuell das entscheidende Symbol fehlt. Den Paten kann man ebenfalls nur gemeinsam besiegen. Wir haben bei den einfachen Versionen immer gewonnen, bei den schwierigeren Runden jedoch auch zweimal verloren, weil wir nicht mehr alle Karten zur Verfügung hatten, die man zur Festnahme des Paten benötigte.

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Das sind die Polizeikarten. Jeder Spieler bekommt einen Stapel dieser Karten und darf vier vor sich aufdecken.

 

Fazit

Das Spiel macht Spaß und ist sehr kurzweilig. Da die Runden recht kurz sind, kann man es auch gut mit Kindern spielen oder mal zwischendurch. Das Kartenspiel ist einfach zu verstehen und jede Runde gestaltet sich abwechslungsreich, da immer unterschiedliche Leibwächter dabei sind. Durch die Variation der Leibwächter (leichte und schwere Gegner) sowie die Reduzierung der Polizeikarten kann man die Schwierigkeit der Spielrunden anpassen und es entstehen viele Spielvarianten. Toll fand ich, dass man gemeinsam spielt und nicht gegeneinander. Durch das kleine Format kann man das Spiel auch gut in den Urlaub mitnehmen oder eben zum Spieleabend.

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Das ist einer der Paten, die es zu fangen gilt. Gegen Godfather Joseph haben wir leider verloren…

An Kritikpunkten hatten wir nur einige wenige (und das ist Jammern auf hohem Niveau). Die Schachtel ließ sich schwer öffnen, das gibt sich aber mit der Zeit, wenn die Schachtel etwas ausgeleiert ist. Durch das typische Gmeiner-Schwarz im Cover stinkt die Schachtel leider ´ne ganze Weile, aber auch das wird sich geben. Die Namen der Bösen, also der Leibwächter, hätten gern ein bisschen größer und besser lesbar auf den Karten gedruckt sein können. Ein paar Sätze über jede Figur in der Anleitung hätte ich witzig gefunden und hätte die Figuren etwas greifbarer gemacht, aber eine Biografie ist nicht notwendig fürs Spiel***. Was uns beim Spielen nicht ganz klar war, war zum Beispiel, ob die nachgezogenen Karten in derselben Runde gespielt werden dürfen. Wenn man wie wir nur zu dritt spielt, aber einen Leibwächter besiegen will, der mit 4 Symbolen bekämpft werden muss, ist einer ja automatisch zweimal dran. Darf dieser die für die erste gespielte Karte nachgezogene Karte in der vierten Runde spielen oder nicht? Wir haben uns darauf geeinigt, dass man das darf und so war das Problem gelöst.

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Eine andere „Villa des Paten“. Neue Runde, neues Glück…

***Anmerkung von Jörg Domberger***:

Die Namen der Leibwächter sind teilweise erfunden, teilweise von meinen Testspielern ausgesucht.
„Edith, die Katze“ ist meine Frau, „Paul le Twivolo“ mein Neffe Paul, der nun ein Jahr Volontariat in Ghana macht, dort spricht man TWI, „Steely, die Kralle“ ist unsere Katze, „J. the Gambler“ bin ich selbst.
Die vier Paten sind nach meinen Eltern und denen meiner Frau benannt.