Flaschenpost: Wien ist eine Reise wert…

Einmal im Jahr fahre ich mit meiner Mama und meiner Tante für 3-4 Tage in Urlaub. Dieses Jahr haben wir uns Wien ausgesucht und es war großartig. Leider hat´s nicht geklappt auch noch Freundinnen von mir zu treffen, aber das wird beim nächsten Mal nachgeholt, denn Wien war so supermegaschön, dass ich sicher nicht das letzte Mal da war.

1. Tag

Wir haben uns eine Wohnung über airbnb.com gebucht, die sehr praktisch in der Nähe einer Tram gelegen war. Wir waren so zentral, dass wir vieles zu Fuß machen konnten, weil wir im 3. Bezirk wohnten. Die Gegend war – trotz Straße – recht ruhig, hatte Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten und lag in der Nähe des Hundertwasserhauses. Die Vermieter waren total lieb und haben uns im Vorfeld alle Fragen beantwortet und auch Tipps zum Flughafentaxi gegeben. Das Haus sieht ein bisschen heruntergekommen aus von außen, aber die Wohnung war der Knaller. Großzügige Dachgeschosswohnung mit Blick aufs Riesenrad vom Prater. 

 

 

Leider war es im Oktober doch schon etwas zu kühl, um die Terasse wirklich zu nutzen, was aber durchaus möglich wäre, da es sogar einen Grill gibt. Die Wohnung ist nett eingerichtet, hat zwei Schlafzimmer, ein Bad, separates Klo und einen Wohn-Küchen-Essbereich, wo man gemütlich zusammensitzen konnte. Erst war ich ja zugegebenermaßen etwas skeptisch, aber es ist eine sehr einfache Sache über airbnb.com zu buchen und wir haben wirklich großes Glück gehabt und eine tolle Wohnung gefunden. Danke nochmal an Florian und Nina!

Opera house of Vienna
Gleich am ersten Tag haben wir uns noch die Wien-Karte gekauft, mit der man auch die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann. Dafür lohnt sie sich auf jeden Fall, was die Eintritte angeht, muss ich sagen, war ich ein bisschen enttäuscht von der Karte, die als beste Städtekarte Europas gefeiert wird. Da find ich aber den London-Pass besser, weil man hier in Wien relativ wenig Ermäßigung bekommt und die Eintrittspreise sind ähnlich hoch wie in London. Aber wenn man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen will, dann lohnt es sich. Nach einem ersten Stadtbummel sind wir im ältesten Café Wien (zumindest behaupten sie das), dem Café Frauenhuber, eingekehrt und haben Apfelstrudel und Sachertorte gegessen. Ich dachte, einmal in Wien muss ne Sachertorte sein. Nach einigem googeln hab ich rausgefunden, dass die Netzgemeinde der Meinung ist, dass die im namensgebenden Haus Sacher gar nicht so super sei, daher hab ich sie einfach in diesem Café versucht. Ich muss sagen: kann man essen, hab ich getan, haut mich aber nicht vom Hocker und muss nicht unbedingt wieder sein. Da ist doch schwedische Schokotorte schokoladiger… 

Sachertorte im Café Frauenhuber
Aber nach einigen Tagen Wien und (gefühlt) 700Apfelstrudeln, kann ich sagen, dass mir der im Frauenhuber-Café am besten geschmeckt hat, aber auch Apfelstrudel und ich werden keine wirklichen Freunde, fürchte ich… Das Café ist noch so richtig oldschool eingerichtet mit zwei männlichen Oberkellnern mit dem Wiener Schmäh. Da es doch am Morgen schon recht früh los ging, sind wir dann abends nur noch bei uns in der Straße in eine asiatisches Restaurant, dem „Lucky Pavillon“, gegangen. In dem an dem Tag recht wenig los war, was etwas unverständlich ist, denn das Essen ist superlecker gewesen, auch weil man dort ohne Zusatzstoffe kocht.

 

2. Tag

Morgens ging´s los zur Hofreitschule, wo wir bei der Morgenarbeit zugeschaut haben. Die dauert ca. 2h und man sieht dabei zu wie die Tiere trainiert werden. Ich bin ja immer skeptisch bei solchen Veranstaltungen, aber die Tiere sahen sehr gut aus und die Reiter gingen auch nett mit ihnen um. Im Gegensatz zu den dämlichen Zuschauern, die – trotz minütlicher Durchsage in mehreren Sprachen – glaubten, dass das Fotografierverbot für sie nicht gelte und mal munter mit Blitz fotografierten und mit den Aufsichten auch noch diskutierten. Also für die Dummheit mancher Leute gibt´s echt keine Worte. Selbstverständlich ist in der Hofreitschule auch ein Café und wir hatten einen Gutschein für – na, ratet mal – einen Apfelstrudel.
 Danach sind wir in Richtung Stadtzentrum geschlendert und in der Kärtnerstraße zum H&M gegangen. Der stand eigentlich nicht auf unserem Zettel, aber als wir an diesem Haus vorbeikamen, hat man gesehen, dass die Innenausstattung sehr hübsch aussah. Selbst wenn ihr nicht dort einkaufen wollt, geht mal rein und schaut euch das Haus von innen an. 
The door of the H&M´s store in Kärtnerstr.
Natürlich sind wir auch in den Stefansdom gegangen, der relativ leer war. Von einer Exkursion mit der Uni wusste ich, dass in der Nähe eine Eisdiele war, also sind wir da mal hin. Sie heißt Zanoni&Zanoni und hat sehr leckeres Eis. Aber vorallem solltet ihr euch die Zeit nehmen und dort einen Crepes essen, am besten den Mit Himbeeren. Der ersetzt dann auch gleich das Mittagessen, ist aber jede Kalorie wert 🙂

 

Vom Mozartmuseum, das wir danach angeschaut haben, war ich ein bisschen enttäuscht. Es ist zwar sehr schön aufbereitet und bringt dem Besucher viele Infos aus der Zeit von Mozart, über ihn und seine Lebensumstände nahe, aber ich fand es schade, dass die Originalwohnung, in der das Museum untergebracht ist, keine Möblierung mehr hat. Da wäre es irgendwie noch besser zum Vorstellen gewesen. Aber interessant ist es auch jeden Fall und lohnt sich angeguckt zu werden. 
 
Am Abend war es dann soweit: Wir sind ins Musical „Mary Poppins“, das im Ronacher gespielt wird. Ich bin ja ein großer Musical-Fan und hatte im Vorfeld geguckt, was in Wien so läuft, und als ich gesehen hab, dass es Mary Poppins ist, habe ich sehr gehofft, dass wir noch ne Karte kriegen. Zum Glück hat´s geklappt. Wenn ihr nach Wien kommt oder das Stück irgendwann mal nach Deutschland kommt, dann müsst ihr unbedingt hingehen. Es ist so schön gemacht. Ähnlich wie der großartige Disney-Film, aber doch ganz eigenständig. Jeder Cent ist da gut investiert.

 

3. Tag

Heute war Sissi-Morgen 🙂 Es ging nach Schloss Schönbrunn. Obwohl keine Hochsaison mehr war, war wirklich viel los. Ich hab mich – eingeklemmt zwischen zwei asiatischen Reisegruppen in einem engen Flur – kurzfristig gefragt, ob das wohl das Feeling der Hochsaison ist. Und war sehr froh, als der enge Flur zuende war… 
Das Schloss war schön zu besuchen, aber ich denke einmal gesehen reicht dann auch. Die Gärten sind riesig und sehr gut angelegt und gepflegt. Im Schlosscafé gibt es die „Strudelshow“, wo man gezeigt bekommt wie man Apfelstrudel richtig macht. Das originale Schloss-Schönbrunn-Apfelstrudel-Rezept bekommt man gleich mit. Für mich war die Strudelshow das Highlight des Schloss-Schönbrunn-Besuchs.
Here they make the Strudel-Show
Danach sind wir in die Stadt zurück gefahren und haben uns die Karlskirche angesehen, die ich aber nicht so beeindruckend fand. Auch wenn der zur Zeit eingebaute Aufzug einem von einer Plattform mitten in der Kirche einen tollen und mal ganz anderen Blick in die Kirche ermöglicht. 

 

Schließlich haben wir uns voller Spannung aufgemacht um den Prater zu besuchen. Das Riesenrad haben wir ja immer von der Dachterasse gesehen, aber irgendwie waren wir ein bisschen enttäuscht. Klar, viel ist schon zu, weil keine Saison mehr ist, aber eigentlich ist es eine große, permanente Messe. Und man merkt deutlich welche Fahrgeschäfte noch alt sind, das sind die schönen, und welche im Laufe der Jahre dazu kamen, die sind ein bisschen lieblos gestaltet. Mich wundert, dass der Prater sich das Jahr über rentiert. Logischerweise rennt jeder Tourist dahin, aber der kann sich doch eigentlich nur rentieren, wenn auch die Einheimischen regelmäßig dahin gehen. 

4. Tag

Heute hat´s leider komplett geregnet, weshalb wir ein bisschen in die Museen gegangen sind. Zuerst stand die Albertina auf unserem Programm und dann das naturhistorische Museum. Das war zwar einerseits spannend, aber irgendwie auch gruselig, all die ausgestopften Tiere. Ich schwöre, die haben einen angeguckt! Also Naturkundemuseen überlasse ich dann gerne mal meinem Mann bei der Bildung unserer Kinder, falls es jemals soweit ist.
staircase in the natural history museum

 

the elefant in front of the museum
 Aber das Café im Museum ist sehr gut, auch wenn noch etwas unkoordiniert, aber sie waren noch neu. Die Gulaschsuppe war aber superlecker. Nachdem wir noch die restlichen Stockwerke des Museums angeguckt hatten, ging´s zurück in die Wohnung. Abends sind wir dann Pizza essen gegangen. In unsere Straße ist die Pizzeria Eduardo, die superleckere Pizze hat. Allerdings auch superriesig (essen Österreicher mehr oder habe ich nen kleinen Magen? Die Portionen waren alle riesig, egal wo). 
childhood memory for my mom and my aunt

 

 

5. Tag

Da wir am Vormittag aus der Wohnung mussten, sind wir mit Sack und Pack ins Hunderwasser Village am Ende der Straße.
Hundertwasser house
Das liegt gegenüber vom Hunderwasserhaus und wurde auch von Friedensreich Hundertwasser entworfen. Im Village gibt´s Kunst-Läden und jede Menge Läden für die Touristen, die da durchgeschleust werden. Da wir ne Weile da waren und auch nen Kaffee getrunken haben, konnten wir das ein bisschen beobachten. 
staircase in the Hundertwasser village
Natürlich haben wir auch noch ein bisschen was gekauft. Auch das Klo ist von Hundertwasser entworfen und beim Pieseln wird einem noch was erzählt, sollte also auf jeden Fall auf der Tourliste eines Wienaufenthalts stehen, das Klo :-). Und damit endete unser Wienaufenthalt und es ging zurück nach Hause.

 

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Once a year I travel with my mom and my aunt and this time it was Vienna. We booked a flat with airbnb.com, which I can recommend really. We had a beautifully two-room-flat with view to the Ferris wheel of the Prater (an amusement park and garden). We bought the Vienna-Card, which is good if you want to take the tram etc., but just for sales discounts it´s not the best card, I think. 

house in Vienna with wall painting
We sah the Spanish Riding School, the cathedral, the living house of Mozart and had tickets for the musical „Mary Poppins“. If you have ever the chance to see this musical, go for it. It´s so beautiful, a bit like the Disney movie, but completely particular. It´s worth every Cent. If you plan a trip to Vienna, you have to go to Zanoni&Zanoni, close to the Cathedral. This is a special ice cream parlour and you have to eat the crepes (e.g. with raspberries), and you can cancel the lunch 🙂 But it´s worth it, believe me. 

a car of the Hotel Sacher
Of your I also tasted Sacher cake and apple strudel, but we will not become friends, I guess. We also visited Schloss Schönbrunn and were really happy that we had low season. I cannot (and don´t want) imagine how it must be there in the high season… Because of a rainy day we visited the museums Albertina and the natural history museum, which has a good Café. But I was a bit afraid of all the dead padded animals. I swear they looked at me! I confirmed an oath to me, that – if I ever had kids – my husband has to do the education in case of natural history! 
Dürer´s rabbit in front of the museum Albertina
At the last day we visited the Hunderwasser house (from outside) and the Hundertwasser village, which stand face to face. The village was also planed by Hundertwasser and accomodates a lot of shops. We drank a coffee there and watched the tourist, who were flushed in and out by the guides. If you go there, go to pee, because also the toilett was designed by Hundertwasser and there you can listen to him. 

 

fountain in the Hundertwasser Village
Close to our beautiful flat in the 3. district we had good restaurants and supermarkets. Pizzeria Eduardo and asia restaurant Lucky Pavillon I can recommend to you! 
So, now plan your trip to Vienna!