Wer will schon einen Rockstar ? (Kylie Scott)

Inhalt:

Anne hat ein großes Problem: Skye, ihre Mitbewohnerin, ist ausgezogen – mit einem Teil des Mobiliars und ohne ihre Schulden zurückzuzahlen. Anne fürchtet, dass sie aus der Wohnung ausziehen muss und dass sie womöglich ihre kleine Schwester Lizzy nicht mehr unterstützen kann, die am College von Portland studiert. Ihre Nachbarn Lauren und Nate nehmen Anne mit auf eine Party, um sie abzulenken. Dort wähnt sich Anne bei einem Telefonat mit ihrem besten Freund Reece unbeobachtet. Doch Mal Ericsson, der Schlagzeuger der Band Stage Dive, hat alles mitgehört und erkennt, dass ein Arrangement ihrer beider Probleme löst: Er übernimmt die Kosten für die Mietschulden, zieht vorübergehend bei Anne ein und sie spielt allen seine Freundin vor. Ganz nach seinem Lebensmotto: „Das Leben ist ein Spiel, lass es uns spielen“. Dass er sich in die toughe, kluge und lustige Anne ernsthaft verliebt, war in seinem Plan eigentlich nicht vorgesehen…

Meine Meinung:

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© Lyx

Ich habe schon Band 1 gelesen und Mal war mir dort schon sehr sympathisch. Auch im zweiten Band, in dem es um ihn ging, war er sympathisch und witzig gestaltet. Und ich war sehr gespannt auf seine Geschichte. Leider fand ich sie einen Ticken schlechter geplottet wie Band eins. Durch das Rumgekaspere von Mal wird lange nicht klar, dass er Anne wirklich liebt. Für einen draufgängerischen Rockstar, als der er geschildert wird, bleibt er meistens sehr undurchsichtig und nebulös in seinem Verhalten. Auch nachdem man weiß wieso er eine Freundin „leiht“, war mir sein Verhalten etwas zu banal. Grundsätzlich ist er mir durch seine ironische Art und die Tatsache, dass er sein Leben liebt und lebt, als positive Figur aufgefallen, auch wenn er ordentlich in seiner positiven Art durcheinander geschüttelt wird.

Anne wirkte auf mich wie eine liebe Freundin, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Mir ihr würde ich gern mal nen Kaffee trinken gehen. Aufgrund ihrer Vergangenheit ist ihr Verhalten logisch erklärt, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, dass sie Mal ein bisschen mehr entgegensetzt. Dass sie heimlich in Reece, ihren besten Freund und Chef, verliebt ist und der prompt eifersüchtig wird als Mal auftaucht, obwohl er bisher keine Notiz von Anne als Frau genommen hat, war mir dann zu klischeehaft konstruiert. Die anderen Figuren bleiben etwas blass, aber es ist schön sie wieder zu treffen.

Das Rockstar-Leben wird mal wieder als großartige Kulisse genutzt, um die Geschichte von Anne und Mal zu erzählen. Neu taucht in der Truppe Lizzy, Annes kleine Schwester, auf. Bisher war ich ja kein großer Fan von Ben, der mir eher unsympathisch war. Da ich aber Lizzy ziemlich cool finde, werde ich vielleicht doch Band 4 lesen. Band 3, der von Jimmy handelt, interessiert mich nicht, denn Jimmy zeigt sich in diesem Band auch wieder als distanziert und unsympathisch.

Die Wohnung, in die Mal und Anne am Ende ziehen, gefällt mir richtig gut und ist so schön beschrieben, dass man gerne dort einziehen möchte.

Die Geschichte ist oberflächlicher geschrieben als Band eins, was anfangs noch ganz gut zu Mal, seiner Kasperei und seiner lockeren Art passt, mit der Zeit aber auch etwas nervig wird. Der Schreibstil von Kylie Scott ist locker, witzig und gut zu lesen. Die Geschichte ist gut aufgebaut und man möchte wissen wie es weitergeht mit den beiden und vor allem wieso sich Mal, einer größten Rockstars der Zeit, eine Freundin „leihen“ muss. Die Geschichte die dahinter steckt ist dann sehr traurig und ich musste erstmal schwer schlucken.

Selbstverständlich erfindet Kylie Scott auch in dieser Geschichte das Rad nicht neu, aber durch die beiden großartigen Hauptfiguren mit ihren losen Sprüchen und der Situationskomik hatte ich großen Spaß beim Lesen und musste manches Mal lachen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und was anderes erwarte ich auch nicht von diesem Genre.

Cover:

Wie schon auf Band 1 sind auch hier die beiden Protagonisten auf dem Cover zu sehen, dass in bläulichem Ton gehalten ist. Die Frau liegt mit geschlossenen Augen und Lächeln dem Betrachter zugewandt, wobei nur ihr Gesicht, Hals und Schulterpartie zu sehen ist. Hinter ihr liegt ein Mann, der gerade ihre Schulter küsst. Die enge Beziehung von Anne und Mal ist in diesem Bild sehr gut ausgedrückt, weshalb das Bild für mich sehr passend zum Inhalt der Geschichte passt.