In der Liebe ist die Hölle los (Benne Schröder)

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© Bastei Lübbe

Inhalt:

Catalea Morgenstern möchte nur eins: normal sein und ein unauffälliges Leben führen. Doch das ist leichter gesagt als getan, wenn dein Vater der Teufel höchstpersönlich und die Hölle das Familienunternehmen ist. Und wenn der Vater es mehr als gern sähe, wenn du in die Firma einsteigen würdest. Als ihr Freund Schluss macht, weil sie so viele Geheimnisse hat, passiert Catalea leider ein „Missgeschick“: ihr Ex läuft vor ein Auto – tja, reize niemals die Tochter des Teufels! Widerwillig steigt Catalea doch in die Firma ein und muss erkennen, dass sie dort vielleicht doch nicht so schlecht aufgehoben ist. Als eine Intrige dafür sorgt, dass plötzlich die halbe Hölle hinter ihr her ist, muss sie entscheiden, ob sie dem verdammt gut ausdehnenden Totenanwalt Timur vertrauen kann. Er scheint der einzige zu sein, der ihr noch helfen kann. Doch der verschlossene Anwalt ist auch eine Gefahr für ihr Herz, oder?

Meine Meinung:

Die Klischees, mit denen der Autor spielt, kennt man, wenn man gerne Romance-Bücher liest. Alle sehen unfassbar gut aus, rennen immer top gestylt durch die Gegend (Geld spielt keine Rolle, teure Marken werden geliebt) und sind natürlich unglaublich reich. Wie gesagt, Geld spielt keine Rolle. Und natürlich erkennt die weibliche Hauptrolle anfangs nicht wie wundervoll und großartig sie ist. Selbstverständlich macht sie eine Entwicklung durch und wird supercool und erfolgreich. Das ist nun wirklich kein Spoiler. In der Geschichte „In der Liebe ist die Hölle los“ sind diese Motive jedoch so auf die Spitze getrieben, dass es schon wieder lustig ist und man aus dem Schmunzeln nicht herauskommt. Natürlich gibt´s ein happy end, auch das ist nicht überraschend – aber überraschend kitschig gewesen, für meinen Geschmack. Bis es aber soweit ist, muss Catalea noch so manches Abenteuer erleben, erkennen, welche Kräfte sie hat, akzeptieren, dass sie die Tochter des Teufels ist und auch Timur muss eine Entwicklung durchmachen. 

Der Grundkonflikt, dass Catalea nichts mit der Hölle zu tun haben will, ist gut angelegt und wird auch nachvollziehbar erklärt. Amüsiert hat mich, dass sich der Teufel immer die abgefraktesten Orte und Körper aussucht, wenn er sich mit jemandem in der realen Welt trifft. Das ist so saukomisch beschrieben, dass ich mehr als einmal lachen musste beim Lesen. Auch sonst sind die Orte und Personen so beschrieben, dass sofort ein Bild vor dem inneren Auge entsteht. Der Schreibstil ist locker, witzig und zieht einen sofort in die Geschichte hinein. Dass ich mir das Buch gekauft habe, lag am Titel, der mich sofort neugierig gemacht hat. Catalea blieb mir bis fast zum Ende ein bisschen fremd, sie war, obwohl man die Geschichte durch ihre Augen erfährt, immer ein bisschen distanziert. Gegen Ende hin öffnet sie sich mehr und mehr, und als sie sich selbst akzeptiert, wird sie schließlich richtig cool. Ihre Entwicklung ging mir zwar etwas zu schnell und problemlos für das, dass sie eigentlich üüüüüberhaupt nicht zur Firma gehören will. Das Ende wird nochmal richtig dramatisch und spannend und es ist wirklich amüsant zu lesen wie die störrische Catalea und der undurchschaubare Timur ihre Kämpfe miteinander ausfechten müssen, um nicht nur ein Verbrechen aufzuklären, sondern auch zusammenzukommen. Den Täter hatte ich schon relativ bald im Verdacht, die Geschichte ist jedoch zu keinem Zeitpunkt langweilig geworden. Die Krimi- und Liebesgeschichten-Elemente sind super miteinander verwoben worden, gewürzt mit einer großen Prise Humor und Augenzwinkern, wird ein sehr unterhaltsamer Roman daraus. 

Die Gebrauchsanweisung für die Hölle fand ich ebenfalls zum Kaputtlachen. Diese eingeschobenen Kapitel zeigen, dass die Firma eine sehr bürokratische Angelegenheit ist und zeigen dem Leser die Besonderheiten der Hölle auf. Erst als ich die Vorstellung des Autors am Ende des Buches gelesen habe, fiel mir auf, dass ich Benne Schröder schon seit einer Weile auf Instagram folge… Ja, lasst mich einfach zurück… 

„In der Liebe ist die Hölle los“ ist eine sehr unterhaltsame Mischung aus Krimi, Liebesgeschichte und Humor und eignet sich wunderbar als Sommer-Strandstuhl-Lektüre. Aber ihr dürft euch nicht an verwunderten Blicken stören, denn ihr werdet beim Lesen öfters mal lachen müssen… Ich stelle mir diese abgedrehte Story auch herrlich als Theaterstück vor.