Fünf (Ursula Poznanski)

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© Rowohlt

Beatrice Kaspary und Florin Wenninger haben es mit einem gruseligen, grausamen und ekligen Fall zu tun, der noch relativ harmlos beginnt: eine Frau liegt ermordet auf einer Kuhweide. Auf ihren Fußsohlen sind Koordinaten eintätowiert, die zu einer Hand führen. Diese ist eingeschweißt und wird von einem Rätsel begleitet, dessen Lösung die Ermittler weitere Leichenteilen finden lässt. Bald wird den Ermittlern der Salzburger Kripo klar, dass es sich um ein Spiel handelt: Geocachen. Der Täter liefert immer wieder Hinweise auf das nächste Opfer, haben die Polizisten dieses gefunden und befragt, ist es bald darauf verschwunden und ermordet. Es scheint keine Verbindungen zwischen den Opfern zu geben. Erst spät findet Kaspary einen Zusammenhang und dann ist das einzig überlebende Opfer aus dem Krankenhaus verschwunden. Werden sie es auch bald tot auffinden? Kurz darauf befindet sich Kaspary in den Fängen des Täters. Bei der direkten Konfrontation zwischen der Beamtin und dem Täter wird klar, warum er sich so auf sie fixiert und ihr persönlich SMS geschickt hatte: Er glaubt, sie habe dieselben Schuldgefühle wie er selbst. Können ihre Kollegen sie noch rechtzeitig retten? Und welche Rolle spielen die Kinder der Ermittlerin bei der Aufklärung?

Kaspary war mir persönlich nicht unsympathisch, aber irgendwie ging sie mir zwischendurch auf die Nerven. Ständig hat sie Probleme mit ihrem (extrem arschlochigem) Ex – Mann, gibt ihre Kinder bei der Mutter im Gasthof ab und vertraut ihrem Kollegen Florin erst sehr spät an, auf was sich die Andeutungen des Täters beziehen. Außerdem ist sie natürlich noch super unbeliebt bei ihrem Chef, der sie und ihre Ermittlungsmethoden nicht versteht und – natürlich – überlegt sie dauernd, ob da nicht mehr ist zwischen ihr und Florin, der aber eine Freundin hat. Florin kommt dagegen eigentlich recht wenig vor, er ist das positiv besetzte Gegenstück zu Kaspary, der – so scheint es zwischendurch immer wieder – nur eine Aufgabe hat: sie vor dem Chef zu beschützen. Für mich persönlich ist auch nicht ganz erklärlich, warum das Buch als „Thriller“ kategorisiert wird. Ein Thriller ist normalerweise atemberaubend und man kann ihn kaum aus der Hand legen ohne zu wissen, wie´s weitergeht. Ich konnte das Buch guten Gewissens auch mehrere Tage beiseitelegen. Daher ist es für mich ein gut komponierter, ziemlich grausamer, lesenswerter Krimi, bei dessen Auflösung man ein bisschen Mitleid mit dem Täter hat. Aber nur ein bisschen. 
 

Eure Ines

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