Am Abend des Mordes (Hakan Nesser)

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© RandomHouse – btb

Inspektor Gunnar Barbarotti ist am Boden zerstört: eines morgens findet er seine geliebte Frau Marianne tot neben sich liegen. Ein Aneurysma im Kopf ist dafür verantwortlich. Völlig unter Schock stehend beginnt Barbarotti wieder zu arbeiten und bekommt vom Chef alte Fälle zugeteilt. Eine Beschäftigungstherapie um zu sehen, ob er einsatzfähig ist? Oder steckt mehr dahinter? Er soll sich die Fälle um Ellen Bjarnebo noch einmal überprüfen. Sie wurde bekannt als die Schlächterin von Klein-Burma, denn sie hat ihren Gatten Harry Helgesson, den Bauer auf Klein-Burma, erschlagen und zerstückelt im Wald abgelegt. Dafür saß sie elf Jahre im Gefängnis. Einige Jahre nach ihrer Freilassung verschwindet ihr Lebensgefährte Arnold Morinder spurlos. Dieses Mal gilt sie als unschuldig. Und diese beiden Fälle soll Barbarotti noch einmal durcharbeiten und möglichst eine Lösung finden, denn die Ermittlungsarbeiten in beiden Fällen waren ein wenig schlampig. Er vergräbt sich also in diese Aufgabe, die ihn unter anderem nach Stockholm und in den hohen Norden Schwedens führt. Während er außerdem versucht den Tod seiner Frau zu verarbeiten, mit der er immer wieder versucht in Kontakt zu treten und von der er auch einige Male geheime Botschaften bekommt, kommt er der Wahrheit in beiden Fälllen sehr nahe. 

 
Es ist spannend zu verfolgen wie Barbarotti diese Fälle bearbeitet und dabei feststellt, dass mehr dahinterstecken muss, als die damaligen Ermittlungen ergeben haben. Was dann wirklich passiert ist, wird in Rückblenden erzählt und ist nicht so spektakulär wie man am Anfang dachte, aber eine durchaus logische Entscheidung der Täter. Wie auch in früheren Barbarotti-Büchern darf der Inspektor wieder verschiedene Verträge mit Gott abschließen und hat dieses Mal noch zusätzlich Kontakt zu seiner verstorbenen Frau. Trotz dieser Elemente wird das Buch kein Klamauk, da es Nesser schafft diese Elemente so einzubauen, dass sie Barbarotti helfen seine Trauer zu verarbeiten. Es ist sicher nicht das spannendste Nesser-Buch, aber ein sehr leises und schönes Buch, das auf den Krimi-Lesestapel gehört.

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Inspector Gunnar Barbarotti has to handle the abrupt death of his wife Marianne, who died at an aneurysma in the night. His boss gives him two cold cases, which Barbarotti should re-investigate. Is it an occupational therapy by his boss to check if he´s able to work? Or are there other reasons for the soon retired Asunander? Barbarotti get stuck into this cases and find out a lot more than the policemen before. This investigation leads him to Stockholm and northern Sweden. And finally he comes close to the detection. It´s interesting to see how Barbarotti works and finds finally a lot of new aspects in these two cold cases. The solution is told by a flashback and is not that spectacular as you think at the start of the book, but a consequential decision of the offender. Like in other Barbarotti-books the inspector concludes some agreements with God and this time he has also contact to his deceased wife. In spite of these elements the book is not esoteric or a ballyhoo, because Nesser uses thes elements to help Barbarotti to handle his grief. It´s maybe not the best Nesser-book, but a gentle and nice book, which you should put to your crime-novel-reading-pile.

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