Die Brezn-Königin (Emma Sternberg)

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© RandomHouse – Heyne

Fanny schuftet im Wirtshaus ihres Omileins in Mingharting, im tiefsten Bayern. Eigentlich arbeitet sie da ja gerne, denn zusammen mit der Omi schmeißt sie den Laden. Aber sie hätte es schon gern, wenn auch der Papa mithelfen und sie entlasten würde. Doch der Papa hat´s nicht so mit der Gaststätte, sondern brennt lieber abgefahrene Schnäpse. Die Fanny ist Goldschmiedin und hatte den Traum mit ihrer Freundin Bea eine eigene Werkstatt aufzumachen, doch Bea zog nach New York, wo sie einen Anwalt heiratete. Trotz der Entfernung ist Bea – dank Skype – immer noch beste Freundin und Ansprechpartnerin, die Fanny antreibt, endlich was aus ihrem Leben zu machen und Mingharting zu verlassen. Doch so recht kann sich Fanny dazu nicht durchringen.

Eines Tages steht Quirin Eichelmann in der Gaststube und ist total geflasht (ab sofort wird Fanny sich mit solcher Sprachweise auseinandersetzen müssen) davon und will unbedingt die Minghartner Stuben in Berlin eröffnen. Quirin, ein Szenegastronom aus Berlin, schafft es die gesamte Familie von seiner Idee zu überzeugen und so liefert Omilein die Rezepte und vor allem die bekannten und beliebten Würstl, Papa die Schnäpse und Fanny die Arbeitskraft. Denn Quirin will, dass Fanny das neue Lokal leitet, es brauche schließlich original bayrische Seele. Erst ziert sich Fanny ein bisschen, aber als das Omilein ihr sagt, dass sie endlich mal raus muss aus Mingharting, geht´s los. Quirin stellt ihr seine Wohnung zur Verfügung und für Fanny startet das Abenteuer Berlin. Sie trifft doch auf allerlei skurrile Leutchens, lernt das Berliner Nachtleben kennen und verliebt sich. Wie´s weitergeht mit Fanny und den neuen Minghartinger Stuben, das lest selbst.
 
Ich finde, das Buch ist leicht zu lesen und es ist sehr lustig mit Fanny das Hauptstadtleben zu erkunden. Genau wie sie wundert sich der Leser über das andere Tempo dort (zumindest, wenn der Leser nicht selbst aus ner Großstadt kommt) und die Lebensweise. Alles was heute noch hipp und cool war, ist morgen schon wieder out und es ist für Fanny immer schwieriger dieser Lebensweise etwas abzugewinnen. Und ihrem Traum von der Goldschmiedewerkstatt kommt sie auch nicht näher – zumindest nicht in Berlin. Eine witzige Idee fand ich, Teile des Buches in bayrisch zu schreiben (es gibt für die speziellsten Ausdrücke am Ende ein Glossar). Auf jeden Fall lesen!
Eure Ines

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